Es weht in düstrer Sommernacht
der Wind durch faule Friedhofspracht
und streicht gar zärtlich liebevoll
des Todes leise Knochengeig`.

Am Tore steht mit Fingerzeig`
der `Gräber fahl und fordert Zoll;
er hebt den Hut nun feierlich:
“So ruhe wohl - benehme dich!”

Auf tausend Steinen aufgemalt
von Grabeskerzen angestrahlt
die Namen derer unbekannt,
sie leuchten hell und geisterhaft.

Von Zeit zu Zeit ist Totenwacht
da wirkt der `Gräber angespannt,
er senkt die Stimm` und flüstert so:
“Lebend`ge stört hier nirgendwo!”

Es weht in düstrer Sommernacht
der Wind durch faule Friedhofspracht
und streicht gar zärtlich liebevoll
des Todes leise Knochengeig`.


© F.B


9 Lesern gefällt dieser Text.













Kommentare zu "Eine Nacht auf dem Friedhof"

Re: Eine Nacht auf dem Friedhof

Autor: Uwe   Datum: 21.01.2015 23:03 Uhr

Kommentar: F. B.,
am besten gefällt mir - das gesamte Gedicht, und daraus dann:
“So ruhe wohl - benehme dich!”
Der Witz kam einfach zu unvermutet!
Gut´Nacht, Homo Ingenieur du, schlaf heut Nacht schön vorsichtig!

Re: Eine Nacht auf dem Friedhof

Autor: Hirschwald   Datum: 17.08.2015 0:21 Uhr

Kommentar: und streicht gar zärtlich liebevoll
des Todes leise Knochengeig`

hach schrecklich schön

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