Die Sterblichkeit ist ein Plaisir,
das mich im tiefsten Inneren freut.
Sie steht nicht nur auf dem Papier –
und keiner hat sie je bereut!

Dazu blieb nämlich keine Zeit,
denn die war ja damit zu Ende!
Und keiner war im Ernst bereit –
man faltete ihm Herz und Hände.

Gefragt ist wohl auch keiner worden,
man reif ihn ab und säumte nicht!
Man könnte sagen: das Ermorden
führt uns ein bisschen hinter’s Licht!

Es ist ein Kreuz mit dem Theater!
Wer will schon eine Sterberolle?
Der Glaube dabei, als Berater,
ist auch nicht grad‘ das Obertolle!

Das Geschwätz vom Himmelreich,
lässt alle Toten letztlich kalt!
Ich werd‘ vor lauter Angst ganz bleich!
Wann beugt mich oberste Gewalt?


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Die oberste Gewalt"

Re: Die oberste Gewalt

Autor: noé   Datum: 30.05.2014 12:26 Uhr

Kommentar: "...man reif ihn ab und säumte nicht..." = verstehe ich nicht so ganz.
Weißt Du im übrigen, welcher italienische Begriff mir bei dem Gedicht einfiel? "Fiffone", will heißen "Angsthase" oder "Hosenschisser".
Ich glaube, die Leute schreckt - aus deinen o. a. Gründen - nicht der Tod an sich, die schreckt das Sterben (und seine mögliche Art) und, dass sie (nach menschlichem Ermessen) über das DANACH keinerlei Kontrolle haben.
BiSi

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