Leise geht die Welt zugrunde,
in meinem Herzen bleibt ein Witz –
er ist zwar schon in aller Munde,
hat im Bewusstsein seinen Sitz,
doch ich hör‘ ihn zum ersten Mal:
ich bin mein eig’ner Trauerfall!
Zwar lebe ich, bin gar nicht tot,
das kann nicht jeder von sich sagen,
ich trinke Wein und esse Brot,
hab‘ im Prinzip nicht viel zu klagen,
doch weiß ich nicht mehr aus noch ein,
ich würde lieber anders sein!
Mein Geist ist kaum verankert noch,
in diesem Fleisch, das sich benennt,
ich fühle mich im Schwarzen Loch,
in dem die Seele höllisch brennt,
denn ich verstehe gar nichts mehr –
mein Hoffnungsbild ist öd und leer!
Ich frage mich, ob das sein muss,
dass nichts erkennbar sinnvoll wird,
auf dieser Erde, deren Schluss
mir oft durch Fantasien schwirrt –
wirkt doch der Unsinn wie gewollt…
die Weisheit hat sich eingerollt!
In meinen Träumen geh’n Dämonen
durch fremde Städte wild spazieren
und die gewohnten Dimensionen,
die sich im Nirgendwo verlieren,
erinnern mich nur an die Macht,
die mich erschreckt, in jeder Nacht!
Wo alle Wege einsam enden,
wo Kandelaber Wunden feiern,
da will ich keine Wünsche senden,
in eine Landschaft unter Geiern –
ich möchte vielmehr mich bescheiden
und weit’ren Kraftverschleiß vermeiden!
Kommentar:Vielleicht kann sich der Geist im Fleisch veränkern, wenn er dieses als sinvoll erkennt, Alf? Es ist auf jedenfall ein Gedanke, der mir gerade sehr gut gefällt. :)
Danke für die Anregung dazu!
L.G. Ree
Kommentar:Hallo lieber Alf, ich sehe den Tod nicht als Ende und auch nicht in der Einsamkeit, denn jeder der von hier geht hat am Ende ein wunderbares Lächeln in seinem Gesicht, so als hätte er endlich gefunden wonach man ein Leben sucht ... den Frieden!
Schöne Zeilen von dir zum Nachdenken! Liebe Grüße machen sich auf den Weg!
Kommentar:Ich will hier nicht (wieder) analytisch (und dafür abgestraft) werden. Nur soviel:
"...Zwar lebe ich, bin gar nicht tot,
das kann nicht jeder von sich sagen,..."
Damit hast Du Dir selber schon einen sehr guten Denkansatz gegeben, den weiterzuverfolgen sich als lohnend erweisen könnte. Immerhin bist du Dir des Lebens bewusst.
Big Sis
Kommentar:Ja, liebe Ree, der Geist sollte sich, glaube ich, auf jeden Fall im Fleisch verankern. So kann er zum Beispiel auch lieben..."wer sich selbst nicht", usw. Ich danke Dir für diese gedankliche Übereinstimmung.
Liebe Possum - o, ja, das Leben in vollen Zügen genießen ist wichtig! Auch, wenn es keinen Sitzplatz mehr gibt... Spaß beiseite. Du hast recht. Genuß ist eine Grundlage des psoitiv empfundnen Seins!
Noé, der Denkansatz, daß nicht jeder von sich sagen er sei kein Zombie geht der Sache auf den tiefen Grund! Danke Dir.
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