An der Grenze,
nah dem Tor,
hat Landschaft kein Gesicht.

Kein Vogel singt,
kein Lied mehr für das Leben,
auch nicht für das Abendlicht.

Der Wind stirbt leise und zuerst,
Kerzen flackern hier nicht mehr,
Ablauf tut nur Pflicht.

Zeit zerteilt sich ins Nichts,
Tage werden Nächte,
geringer wird das Fliehgewicht.

Das Hirn ein öder Ort, ein Labyrinth, aus dem die Mauern wachsen!

Macht dieser Saal denn Sinn,
in dem die schwarzen Lichter glühen,
weil die Blumen nicht mehr blühen?

Kann nicht schnell das große Tor
zum Spaziergang laden,
die Helfer nicht schon Gruben graben?

Freunde sollen glücklich sein,
das ich so sanft gegangen,
während sie ganz leise sangen.

(Be)gleitend
froh mir diesen Vorhof zu ersparen
und das Dahinter offenbaren.


© Andreas Timm


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Beschreibung des Autors zu "Davor"

Wieviel Leiden ist vor dem Sterben nötig? Freuen wir uns für all die, deren Gang aus der Zeit nicht durch lange Quälerei führt.

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