Du bist ein heller Engel, der
im Raum schwebt über den irdischen Dingen.
Du hörst die wirklichen Engel singen,
wie sanftes Klingen von weit her.
Du schaust den Menschen tiefer in ihr Herz,
weißt um ihr Innres so, als wär's dir eigen,
und dieses Wissen macht dich schweigen.
Du fühlst, als sei es deiner, ihren Schmerz.
Und doch ist da ein Dunkles hinter deinem Blick,
ein Ernstes, von deinem Lachen Unberührtes.
Wer leise mit dir schwingt, der spürt es
und kann nicht anders als zurück.
So musst du einsam deine Wege gehn.
Das Herz der andern steht dir offen, doch du bist nicht drin.
Du findest in den eignen Tiefen deinen Sinn
und lässt dich treiben, unwissend, wohin.
Doch eines weißt du: auch deine Tiefen wirst du überstehn.
Du kannst ja schon die Lichter sehn.
Das Leben isst einen dunklen Alptraum und
verdaut ihn zu einer romantischen Insel,
die man angeblich verschieden interpretieren
kann, darf, soll, nein, unbedingt muss!
Denn ungestüm [ ... ]
Wenn Macht regiert durch Angst und Schrecken,
Blutspuren manch Bürgersteig bedecken.
Mord und Totschlag den Tag „versüßen“,
Menschen mit ihrem Leben büßen.
Licht malt helle Leuchtspurbahnen
in den Alterungsprozess,
Dinge, die von weither kamen,
setzen sich in Träumen fest,
die dir längst Vergangenes bringen
und dein Hiersein noch [ ... ]
Du findest die Hose! Aber die
Strümpfe sind weg. Du suchst die
Strümpfe. Und findest das Hemd.
Und findest die Schuhe. Und den
Schal. Nur nicht die Strümpfe.
Dann setzt Du die Brille auf. [ ... ]