Verlorene Menschen, verlorene Stunden,
wohin seid ihr im Licht verschwunden,
das euch doch auch einmal umgab?
Vergangenheit als Massengrab?

Für eure Gefühle habt ihr gelebt,
ihr habt eure dünnen Fäden gewebt,
die euch nicht trugen, mich nicht hielten.
In Bildern, den jetzt abgekühlten,
wart ihr dauerhaft präsent!
Doch nun seid ihr von mir getrennt!

Ich komm‘ mir furchtbar alleine vor!
So oft ich auch diesen Zustand beschwor,
den man als Gegenwart empfindet,
erkannte ich, daß ihn nichts begründet!

Unfassbar zerbrechlich ist jene „Schicht“,
die wir er-fahren…wir erfassen sie nicht!
Sie ist endloses Scheinen in strengem Parcours,
diese Unausweichlichkeit der Natur,
die uns gefangen nimmt, ohne Verweilen –
bleib doch am Leben, in meinen Zeilen!

Ich zaubere, ich hexe sie wieder herbei,
all meine Freunde, die Eltern, ich schrei‘
mein SOS in den Weltraum hinaus!
Aber ich höre nur: schweig, es ist aus!


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Verlorene"

Re: Verlorene

Autor: Ree   Datum: 06.04.2014 10:59 Uhr

Kommentar: "..diese Unausweichlichkeit der Natur,
die uns gefangen nimmt, ohne Verweilen"

Ich habe eher den Eindruck, dass sie mich nicht gefangen nimmt, weil sie nie verweilt, sondern sich immer weiter bewegt, Alf .. So als ob sie sich mir immer neu zeigen wollte, und mich dabei veränderte,- damit ich sie immer wieder neu anschaue. Irgendwie nimmt sie mich auf diese Weise mit, irgendwohin ..
Wie auch dein Text. :)

L.G. Ree

Re: Verlorene

Autor: Alf Glocker   Datum: 06.04.2014 15:57 Uhr

Kommentar: Ich hoffe das Ziel Deiner Zeit/Natur erwweist sich als durchgehend wundervoll!

Alf

Re: Verlorene

Autor: noé   Datum: 07.04.2014 2:36 Uhr

Kommentar: Man kann sich manchmal wirklich sehr verloren vorkommen, so sehr allein. Das ist der Preis dessen, was man sich füher so sehr gewünscht hat: Endlich erwachsen sein, endlich frei. Und dann ist da niemand mehr. Man ist selbst der/die Älteste der Familie.
Solange, bis man sich klar macht/machen kann, dass es da doch noch jemanden gibt, an den man sich anlehnen kann, wenn alles so schwer ist, wenn man einen liebevollen Partner/eine liebevolle Partnerin hat, der/die einen auffängt, wenn es knüppeldick kommt, liebes Brüderlein.
Big Sis

Re: Verlorene

Autor: P. Karl-Marx   Datum: 13.04.2014 11:39 Uhr

Kommentar: Kein Mensch ist verloren sondern findet sich in der Vergänglichkeit.

Gedicht hat mir sehr gut gefallen.

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