Mutters Tod

Hier im hellen Sterbezimmer,
Liegt dein kleingewordner Körper –
Grau, wie edles Pergament;
Weiße Händchen krümmen zwecklos
Sich so suchend auf dem Leinen,
Die einst handwagenweis´ Kohlen,
Kraut, Kartoffeln und so weiter
Durch die Trümmerwüsten zerrten
Zu den offnen Schnäbeln
Deiner Kinder.

In dem viel zu großen Bette,
Rings umstellt von stillen Menschen,
Bist du einfach eingeschlafen,
Wie man es auf langen, großen
Und besonders weiten Reisen
Manchmal tut. Und jenes Ziel –
Keiner kennt es außer dir.
Leb denn wohl, Mama!

© HansFinke7/93


© Hans Finke


11 Lesern gefällt dieser Text.













Beschreibung des Autors zu "Mutters Tod"

Die Mütter alleine, die Väter in Gefangenschaft oder schlimmer.

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Kommentare zu "Mutters Tod"

Re: Mutters Tod

Autor: Hans Finke   Datum: 30.06.2013 10:29 Uhr

Kommentar: Danke euch, Sissy, Lee, Simon für eure Bewertung! LG Hans

Re: Mutters Tod

Autor: Angélique Duvier   Datum: 30.06.2013 11:38 Uhr

Kommentar: Lieber Hans,Dein Gedicht berührt mich zutiefst!
Ich bin gerade auf einer kurzen Tournee.
Liebe Grüße, Angélique

Re: Mutters Tod

Autor: Liana Sagittarius   Datum: 05.11.2013 22:04 Uhr

Kommentar: Tränen in den Augen....

Re: Mutters Tod

Autor: minsal   Datum: 06.11.2013 0:53 Uhr

Kommentar: Es ist schwerer, eine Träne zu stillen,
als tausend zu vergießen.
Alter Spruch

Hug Minsal

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