Vergeblich den Weihnachtsmann rufen,
einer von den aussterbenden Berufen,
schuld sind die, die Weihnachten schufen,
und wenn wir das Fest als Kitsch einstufen,
fehlt uns das Fauchen der Schlittenkufen,
das Trappeln der Rentiere mit ihren Hufen.
Es ist ein physikalisches Phänomen,
hat ja auch noch niemand gesehen,
ein Schlitten der auf Wolken fährt,
reale Tatsachen wären nicht verkehrt,
Lügen können nicht vom Himmel fallen,
nie wieder Weihnachtslieder schallen.
Wie ein einzelner Weihnachtsmann,
so viele Kunden besuchen kann,
logistisch schafft man das nicht allein,
hat denn der alte Sack Helferlein?
Santa Claus konnte niemand entdecken,
der fette Kerl blieb im Schornstein stecken.
Warum haben wir Erwachsenen so Gedanken,
schöner sind Kinderaugen, die sich bedanken,
und bei einem Film wie dem Polarexpress,
vergisst man schnell den ganzen Stress.
Ist Weihnachten auch noch so ein Paradoxon,
wer dieses Fest mag, hat wirklich mehr davon.
Kommentar:Der Sinn von Weih-nachten ist schon lange verloren, lieber Wolfgang.
Weihnachten gibt es statistisch gesehen die meisten Familienkräche.
Wenn man es als Familienfest ansieht, ok, meiner Meinung nach können die auch zu jeder anderen Zeit stattfinden.
Weihnachten ist ein Fest der Kinder, wegen dem Tannenbaum, den Lichtern, der Aufregung und nicht zuletzt wegen der Geschenke. Es ist eine Illusion, die ich aber allen gönne, die Weihnachten so begehen wollen und sollen, wie es ihnen beliebt.
Da ich kein Weihnachtsfreak bin, läuft alles etwas gemäßigter ab.
Die Gans habe ich schon ausgesucht!!!!!! Ganz ohne Stress.
Fast vergessen: Dein Gedicht ist sehr realistisch!!!!!!
Herzliche Grüße aus dem vorweihnachtlichen Norden, Sonja
Kommentar:Hallo meine Lieben,
danke für eure Kommentare zu meinem etwas direkten Weihnachtsgedicht. Den einen gefällt es, den anderen nicht. Aber diesen Kontrast liebe ich hier in unserem Forum.
@ Bluepen - Um den Sinn von Weihnachten zu vermitteln fehlt vielen der Glaube.
@ Sonja - Willkommen im Klub ... ein echter Fan meines Gedichts.
@ Jens - Irgendwann stirbt alles aus. Die Erinnerung macht Schadensbegrenzung.
@ Alf - Ja, so sind die Menschen, egal womit, Hauptsache Kohle machen.
@ Verdichter - Ich mag deine Werke, du meine, beide den Polarexpress ... Win-win.
Dank auch an meine bekannten und unbekannten Knöpferinnen und Knöpfer und an jene, die noch in meinen Zeilen verweilen werden.
Bis zu meinem nächsten Werk.
Euer Wolfgang
Kommentar:Lieber Mark,
auch bei dir bedanke ich mich recht herzlich für deinen aussagekräftigen Kommentar.
Mit meinem Kollektiv-Bedankungs-Kommentar unter jedem meiner Werke bedanke ich mich ja immer schon im Voraus bei den Nachzüglern. Aber bei dir ist es mir ein besonderes Anliegen dich anzuschreiben und dir zu sagen, dass nicht nur deine Gedichte, sondern auch deine Kommentare etwas Besonderes sind. Du bist ein wertvolles Zahnrad im Getriebe unseres Forums, sozusagen im Schreiber Netz-Uhrwerk. Wir freuen uns mal wieder auf neue Werke von dir.
Bleib gesund und mit lieben Grüßen
Wolfgang
Kommentar:Tja lieber Wolfgang, so ist es, wenn man nicht an den Weihnachtsmann glaubt...
dann entstehen solche Zeilen ;-)
Stimmt, es ist ein Fest für die Kinder - und für Menschen, die fest im Glauben stehen, dann aber sollten sie den Konsum außen vor lassen.
Nichts desto trotz, alles was mit Weihnachten zu tun hat ist etwas verträumt, hat eine besondere Stimmung - und das finde ich schön, ganz ohne Kommerz.Uund... dein Gedicht gerne gelesen!
Es war ein ganz bestimmter Ton:
Stimmt man uns da auf etwas ein …?!
Der VERTEIDIGUNGS-Minister sprach davon,
wir müssten wieder KRIEGSfähig sein!
Mich traf es wie ein harter Schlag:
Rhetorik [ ... ]
Beschwingtheit überkommt mich
beim Blick in ferne Landschaften.
Ich wappne mich gegen böse Blicke
und verletzende Worte.
Ich versuche mich vor Verhöhnungen
und [ ... ]
Ich weiß nicht, ob diese Worte irgendjemand liest,
Ob sie irgendjemand hört oder sieht.
Aber sie liegen mir auf dem Herzen
Und deswegen diese Nachricht an die Welt [ ... ]