Neulich, als ich saß in der warmen Stube,
da war mir als winkte der Räuchermann, der schlaue Bube,
lächelt verschmitzt in den Raum
und zaubert mit seinem Duft mir einen Weihnachtstraum.
Mit geschlossenen Augen seh ich gerade
eine schillernde fröhliche Weihnachtsparade.
Angeführt vom Räuchermann
fängt der Festumzug gerade an.
Mein Reiterlein an zweiter Stelle
schaukelt fröhlich, schaukelt schnelle.
Engel und Bergmann kommen hinterdrein.
Und danach - das muß mein Schneemann sein.
Der dicke Geselle mit der Möhrennase
zieht einen Schlitten, darauf sitzt ein Hase.
Gefolgt vom Nussknacker, dem großen Geselle
ist das kleine Schaukelpferdchen auch gleich zur Stelle.
Die Bergmannskapelle folgt als nächste Gruppe,
danach kommt die Räucherfrau, mit einem Topf dampfender Suppe.
Knecht Rupprecht ist wohl auch dabei
mit mehreren Säcken, ich glaub es sind drei.
Und dort, ich hab mich wohl verguckt,
kommt die Holzeisenbahn, die heiße Dampfwolken spuckt.
Sie ruckelt vergnügt über den Schienenstrang,
vorbei an winkenden Engeln, die Strecke entlang.
Daneben, hoch vom Weihnachsberg
winkt mein Lieblingszapfenzwerg.
Purzelbaumschlagend kommen die Soldaten aus Zinn
gefolgt von der Marktfrau mit Korb, da sind Äpfel drin.
Die Hirten, die drei Könige und die Striezelkinder
bilden einen bunten Reigen dahinter.
Inmitten diesem lust'gen Kreis
dreht sich die Pyramide leis.
Und ganz hinten, in der Fern
leuchtet mit warmem Licht der Herrnhuter Stern.
Ein wunderschöner Schlitten, gezogen von einem Schimmel
kommt fast zum Schluß mit dem Christkind und viel Glöckchengebimmel.
Da seh ich schon des Festumzuges Ende.
Der fröhliche Haufen wird beschlossen vom Chor der Kurrende.
Sie singen das Lied von der heiligen Nacht
und plötzlich bin ich aufgewacht.
Der Räuchermann steht starr und stumm
auf meinem Fensterbrett herum.
So tief war ich im Schlaf versunken,
daß ich glaubte, er hätte gezwinkert und gewunken.
Kopfschüttelnd geh ich zur Stubentür -
da war mir als raschelt es leis hinter mir.
Erschrocken ging ich in die Stube zurück
und betrachte die Mannschaft, jedes einzelne Stück.
Der Räuchermann bläst ein letztes Wölkchen,
ein jeder an seinem Platz stand das restliche Völkchen.
Da hat sich keiner bewegt, da war ich mir sicher
und so verließ ich den Raum, hör hinter mir noch Gekicher.
Da sag ich mir - Mädel hör endlich auf zu träumen
und fang an, das Haus aufzuräumen.
Fanny Senger alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung sowie Übersetzung. Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden.
Beschwingtheit überkommt mich
beim Blick in ferne Landschaften.
Ich wappne mich gegen böse Blicke
und verletzende Worte.
Ich versuche mich vor Verhöhnungen
und [ ... ]
Es war ein ganz bestimmter Ton:
Stimmt man uns da auf etwas ein …?!
Der VERTEIDIGUNGS-Minister sprach davon,
wir müssten wieder KRIEGSfähig sein!
Mich traf es wie ein harter Schlag:
Rhetorik [ ... ]
Komm einfach her
Und lass uns
Bäume umarmen!
Und reden.
Oder schweigen.
Lass uns
Bäume umarmen
Und fühlen,
Wie die Welt vielleicht
Für den Bruchteil einer Zeit
Schön [ ... ]
Ich weiß nicht, ob diese Worte irgendjemand liest,
Ob sie irgendjemand hört oder sieht.
Aber sie liegen mir auf dem Herzen
Und deswegen diese Nachricht an die Welt [ ... ]