Aus dem Lautsprecher kratzt ein unbekannter Ton,
speziell geschulte Wissenschaftler wissen schon,
das sind Aliens, intelligente Wesen auf jeden Fall,
nicht die Idee, es könnten kosmische Störfelder sein,
und zum Umweltschutz fällt uns bestimmt auch was ein,
aber auf der Erde sind wir taub, unsere Ohren sind im All.
Elektroautos, statt Brennstoffzellen leider Akkus, giftig,
laden diese mit Kohlestrom und Atomstrom, unsinnig,
in der Sackgasse kommt irgendwann der große Knall,
und von der Regierung werden wir auch nur geschröpft,
oh hört, im Mittelalter wurden solche Versager geköpft,
aber auf der Erde sind wir taub, unsere Ohren sind im All.
Krieg führen ist ein grausamer Zeitvertreib der Männer,
abmetzeln der Unschuldigen ignorieren die Penner,
Frauen für den Frieden, reparieren den Staatszerfall,
doch für viele Männer ist eine Frau zu wenig wert,
nur ein Lustobjekt, Gebärmaschine und hinterm Herd,
aber auf der Erde sind wir taub, unsere Ohren sind im All.
Der Alltag seinen Frust auf uns überträgt,
der wütende Ehemann seine Ehefrau schlägt,
es gibt keine Ausreden für so einen Zwischenfall,
wo ist denn der Respekt und die sogenannte Liebe,
anstatt in den Partner hineinzuhorchen, gibt es Hiebe,
aber auf der Erde sind wir taub, unsere Ohren sind im All.
Der Nachbar fleißig und freundlich, ein netter Mann,
doch in der Nacht macht er sich an seine Tochter ran,
eine Schande, härtere Strafen für so einen Sittenverfall,
meistens Familienangehörige mit krankhaften Trieben,
wir müssen aufpassen, wer ist böse, wer sind die Lieben,
aber auf der Erde sind wir taub, unsere Ohren sind im All.
Zum Mond, aber weiter als Mars werden wir nicht kommen,
mit alter Antriebstechnik wird uns die Hoffnung genommen,
der Glaube an Außerirdische hilft, denn Gott ist ein Reinfall,
doch Menschen sind ganz allein verantwortlich für die Erde,
deshalb vorsichtig mit dem Verfassen einer Beschwerde,
aber auf der Erde sind wir taub, unsere Ohren sind im All.
Doch wollen wir über die Wissenschaft nicht unken,
wären noch Neandertaler, machten Feuer mit Funken,
auf vielen Gebieten verdienen sie doch unseren Beifall,
besser Aliens belauschen, als an Waffen schrauben,
man sollte auch an das Gute in den Menschen glauben,
auf der Erde sind wir nicht taub, unsere Ohren sind überall.
Kommentar:Liebe Angelika,
herzlichen Dank, dass dir meine Zeilen gefallen. Sie wurden vom Leben geschrieben; ich habe sie nur in einen Schweifreim gepackt.
Liebe Grüße Wolfgang
Kommentar:Hi Wolfgang, ja, das stimmt dass wir jedes solch keine Ding im All besser wahrnehmen als auf der Erde.
Zu Deinem Reim und meinem zuuuuuuuuuuu langem 1.Text den ich geschrieben habe. Letzteres habe ich gelöscht. Dein Reim wiederholt sich in der letzten Zeile was mir schon noch aufgefallen ist aber ich bin kein Psychoanalytiker der das Deuten der vielen zueinanderpassenden Reime und Geschichten in eine einzige Antwort packen kann. Es liest sich gut und wahr aber den tieferen Sinn.............ehrlich, wenn da einer drinstecken sollte musst Du mir den erklären! Stehe auf dem Schlauch! Das Alter läßt auch Spuren bei mir und ich bin auch nicht mehr auf dem neuesten Stand, weil ich kein Fernsehen schaue und kein Radio höre weil nur noch MIST kommt, seit Corona und Krieg. Das muss ich mir nicht auch noch reinziehen!
Kommentar:Vielen Dank lieber Michael,
du hast mein Gedicht und besonders meine Refrainzeile(n) richtig gedeutet.
Deinen Kommentar habe ich mit Interesse gelesen.
Liebe Grüße Wolfgang
Kommentar:Ihr Lieben. Wenn doch alle Mühe erst einmal doch unserer Erde gelten würde und all die schlimmen Dinge Gehör finden würden, ginge es der Zukunft wohl viel besser.
Da denkt man doch bereits , beim Lauschen ins All an diverse Fluchtmöglichkeiten, aus dieser selbstgemachten Misere herauszukommen.
Dein Gedicht, lieber Wolfgang spricht Bände.
Kommentar:Lieber Jens,
ich danke dir für dein Kompliment. Ja, gute Feststellung: Das All als Fluchtmöglichkeit. Aber niemand wird fliehen ... denn vorher haben wir uns ausgerottet.
Liebe Grüße Wolfgang
Kommentar:Hi Michael,
du brauchst wegen mir/uns deine Kommentar Taktik nicht ändern. Du schreibst halt eben etwas umfangreicher, das bist du, daran haben wir uns gewöhnt. Das ist für mich, wie sage ich immer bei dir, das Salz in der Suppe.
Und mit dem Refrain ... kennst du meinen Spitznamen hier im Forum? Ich bin der Refrain reimende atheistische Sheriff mit dem Sportwagen. Ok, mit den Refrain Gedichten reiße ich mich mittlerweile etwas zusammen.
Aber dir/euch ist bestimmt aufgefallen, dass die Refrainzeile der letzen Strophe gewollt anders ist. Ich hätte also gar nicht so ein langes Gedicht schreiben müssen und hätte auch gar nicht so einen langen Kommentar hier schreiben müssen, aber ich wollte dir mal zeigen, dass du nicht der Einzige bist :-)
Lieber Alf,
ich danke dir. Passendes Wortspiel: In uns hinein horchen und aus allem raus.
Leider stimmt der Inhalt deines Textes mit dem wahren Leben überein, was man gerne in unserer Gesellschaft unterschlägt. Erst kürzlich habe ich erfahren müssen, dass in unserer Stadt ein Pädophiler sich über einen Jungen hergemacht hat, wie du das so trefflich in deinem Gedicht beschrieben hast. Ich könnte dir noch etliche andere Beispiele nennen, was ich aber nicht tun werde. Ist mir zu stressig. Ja, wir lauschen ins All und suchen nach Aliens oder geben Billionen für die Rüstung aus, aber auf der Erde sterben jeden Tag über 30.000 Kinder an Unterernährung und Hunger. Tja, Wolfgang, was soll ich zu deinem Gedicht noch sagen? An das Gute im Menschen glauben? Naja, das tue ich bis heute noch (bin 75 Jahre alt), aber glauben heißt eigentlich nicht wissen. Ich würde "Glauben" lieber durch "Hoffnung" ersetzen, das die Spezies Homo sapiens es tatsächlich hinbekommt, ihr eigenes Haus richtig zu bestellen lernt. So ein Gedicht gehört eigentlich einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Kommentar:Hallo Heiwahoe,
vielen Dank. Ja, als ich das Gedicht schrieb, hatte ich auch den ersten Satz deines Kommentars im Kopf. Ich hätte lieber ein lustiges Gedicht geschrieben, aber im Augenblick ist es uns allen wohl (in der Realität) nicht zum Lachen.
Zu deinem wertvollen letzten Satz fällt mir ein: Ich würde mein Gedicht gern im Bundestag aufhängen (aber, können die überhaupt lesen?!)
Liebe Grüße Wolfgang
Ich habe schon viele Abhandlungen an den sog. "Deutschen Bundestag" geschrieben, darunter waren auch etliche Gedichte gegen den Krieg. Eine Reaktion gab es bis heute nicht. Die können schon lesen, aber nur das, was sie lesen müssen oder wollen. Alles andere wandert wohl in den Papierkorb. Ich muss dir auch darin recht geben, dass wir im Augenblick nichts so richtig zu lachen haben, was die politische Realität in dem heutigen Deutschland angeht. Du liegst da völlig richtig. Ich rede mit sehr vielen Menschen (ich war selbst 35 Jahre im Öffentlichen Dienst tätig) und jeder scheint es selbst irgendwie zu merken, dass hier was bei uns in diesem Land nicht stimmt. Ich bin mal gespannt, wo das alles noch Enden wird. Ja, dein Gedicht würde ich auch gerne in Großformat im Deutschen Bundestag sehen, am besten gleich neben den Haupteingangstüren oder auf dem gesamten Gang der Glaskuppel, damit es jeder lesen kann. Nein, wir Poeten haben wohl keinen Einfluss auf das Weltgeschehen und müssen uns, wie alle anderen auch, wie Statisten benehmen oder man steckt uns möglicherweise noch in den Knast oder sonstwo hin, wenn wir renitent werden würden (siehe den den WikiLeaks-Gründer Julian Assange, der die Kriegsverbrechen der USA aufgedeckt hat und heute selbst wie ein Verbrecher behandelt wird von diesen Staatsverbrechern in den USA, um ihn mundtot zu machen). Wir müssen vorsichtig sein, um nicht zu weit zu gehen. Ich weiß, wovon ich spreche. Glaub' es mir.
Kommentar:Hallo Klaus,
danke, dass dir mein Gedicht gefällt. Ich habe dort ein breites Spektrum an Problemen zusammengestellt. Auf den Punkt gebracht gibt es aber nur ein Problem ... den Menschen.
Liebe Grüße Wolfgang
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