Wacklig irrt sie durch die Reihen der Jungen, die in Rudeln stehn,
kann nicht reden, noch gleich schreien, ein vertrautes Antlitz sehn?
Mit den alten, zitternd Händen hält sie krampfhaft Zettelkram,
rafft sich, einem zuzuwenden, überwindend ihre Scham.
Mühsam lauscht er, muß mehr raten, wes Bewerbchen her sie führt.
Deutsche – keine Demokraten - sucht sie – hört er irritiert .
Nun, die sind hier bald zu finden im wilden Volke ringsherum.
Und doch scheint sie Vertrau‘n zu gründen auf dieses junge Publikum.
Die losen Zettel, dicht beschrieben, denn reden kann sie lang nicht mehr,
sind alles, was von ihm geblieben, dem langen Leben, klein und schwer.
Es war die Nacht des großen Brennen; macht, daß Kindheit war vorbei.
Nur kauern, zittern, kein Wegrennen, die kleine Seele brach entzwei.
Die Kinderknochen, Wunden heilten, als man sie aus den Trümmern zog,
Doch Sprach und Seele, die verweilten im Keller, in der Toten Trog.
Grad drüber ist heut frohe Meile der Demokraten aufgebaut,
bunte Vielfalt, doppelt Zeile mit Bier, Musik und Sauerkraut.
Niemals kann sie das verstehen. Solch Gedenken jedes Jahr?
Noch dazu die Fahnen sehen, yankee-englische sogar?
Die der Bomber und für‘s Sterben, die dem Kind den Tod gesandt?
Die nun als Befreier werben, die einst zerstörten Mensch und Land?
Junges Volk, das jubelt, höhnt, daß doch sie den Krieg verloren,
wo in Schmerzen sie gestöhnt, Jahre, kaum daß sie geboren.
Auf Zetteln schrieb sie drum ihr Leben, hat Ruhe ihr sogar gebracht.
Doch wem nun dies Vermächtnis geben, vom Anbeginn der Todesnacht?
Den Totentänzern in den Meilen? Da - werden ihr die Füße matt.
Doch weiß sie, junge Deutsche eilen jedes Jahr in ihre Stadt.
Aus allen deutschen Landen kommen und gedenken sie
der Ahnen, die den Tod einst fanden, ärger behandelt noch als Vieh.
Unbeugsam stehen sie und laufen, wild entschlossen haltend Stand
den Schikanen, grölend Haufen, die die Hoheit heut im Land.
Wie damals Brüder, Onkel, Väter auch mutig, selbstlos ausgezogen,
vom übermächt‘gen Ring der Täter um Jugend, Leben, Glück betrogen.
Diesen jungen Deutschen gerne gibt frei sie ihr Vermächtnis hin.
Führt ihr Weg nun in die Sterne, hatte doch ihr Leben Sinn.
Zuletzt hört sie noch Schimpf und Schande, daß sie ein böser Nazi wär
wie alle Trümmerfrau‘n im Lande, nichts wär als Buße ihn‘ zu schwer!
Sie hat das alles still getragen, nie schrie sie ihre Not heraus.
Geduldig, stark und ohne Klagen, baut mit das neue deutsche Haus.
Soll sie ein böser Nazi sein? Dann stell ich mich zu ihr
und stehe gerne für sie ein, sagt ihr das auch zu mir.
Der Totentanz, führt ihn nur fort, dereinst ist er vorbei,
wenn Deutschland ist der Deutschen Hort und endlich wieder frei.
Ich weiß nicht, ob diese Worte irgendjemand liest,
Ob sie irgendjemand hört oder sieht.
Aber sie liegen mir auf dem Herzen
Und deswegen diese Nachricht an die Welt [ ... ]
wenn
alles schief geht
Du wirst nass
weil der Wind weht
Umgeschnappt
der schöne Schirm
Haar steht hoch
Gar nix klappt
Doch du hast noch
DEN Termin
Jetzt schnell
nach [ ... ]
Sommerregen,
Tropfen, so weich wie Tränen
fallen auf ihr Gesicht,
Gitarrenklänge in der Ferne
streicheln ihr Gemüt,
Erinnerungen,
wie Splitter in ihrem Herzen,
ihre Seele in einem [ ... ]