ursprünglich hatte dieses Gedicht einen zweiten Teil, der meine Auffassung zur Wahrheit erklärte. Mein Mann dazu: "Du gibst mal wieder den Erklärbär."
Ich habe daraufhin den ersten Teil "geschärft" und den Erklärteil weggelassen. Ist ja auch schön, wenn jeder sich seins dazu denkt. So lässt das Gedicht zwei Ausgänge: Man glaubt an das Vorhandensein DER Wahrheit oder man glaubt eben nicht daran.
Ich glaube nicht daran. Ein Mensch ist ein Subjekt und kann nicht objektiv sein. Deshalb kann er nicht DIE reine Wahrheit sagen. Er kann maximal SEINE Wahrheit darlegen. Ihn dazu zu nötigen, DIE Wahrheit zu sagen, kommt, meiner Auffassung nach, der Aufforderung zur Lüge gleich. Er löge also schon, wenn er den Eid ablegte.
Deshalb schlussendlich auch das Fragezeichen hinter dem Titel.
Jetzt bin ich doch wieder zum Erklärbären mutiert ;).
Es war ein ganz bestimmter Ton:
Stimmt man uns da auf etwas ein …?!
Der VERTEIDIGUNGS-Minister sprach davon,
wir müssten wieder KRIEGSfähig sein!
Mich traf es wie ein harter Schlag:
Rhetorik [ ... ]
Beschwingtheit überkommt mich
beim Blick in ferne Landschaften.
Ich wappne mich gegen böse Blicke
und verletzende Worte.
Ich versuche mich vor Verhöhnungen
und [ ... ]
Ich weiß nicht, ob diese Worte irgendjemand liest,
Ob sie irgendjemand hört oder sieht.
Aber sie liegen mir auf dem Herzen
Und deswegen diese Nachricht an die Welt [ ... ]