„Das ist die Wahrheit, …“
sagt der Zeuge.
Und macht sich damit zum Objekt.

„…die reine Wahrheit, …“
demonstriert er
mit seiner Hand auf der Bibel.

„…nichts als die Wahrheit.“
schwört objektiv er
im Angesicht des Gesetzeshüters.

Ein Eid,
so wahr wie Gott dabei hilft.


© Sabine Thaler


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Kommentare zu "Meineid?"

Re: Meineid?

Autor: noé   Datum: 07.04.2014 3:01 Uhr

Kommentar: Gefällt mir - aber ich stehe auf dem Schlauch...???
noé

Re: Meineid?

Autor: noé   Datum: 07.04.2014 3:02 Uhr

Kommentar: Meineid-Deineid-Unsereid?

Re: Meineid?

Autor: vongestern   Datum: 07.04.2014 6:10 Uhr

Kommentar: Liebe Noé,

ursprünglich hatte dieses Gedicht einen zweiten Teil, der meine Auffassung zur Wahrheit erklärte. Mein Mann dazu: "Du gibst mal wieder den Erklärbär."
Ich habe daraufhin den ersten Teil "geschärft" und den Erklärteil weggelassen. Ist ja auch schön, wenn jeder sich seins dazu denkt. So lässt das Gedicht zwei Ausgänge: Man glaubt an das Vorhandensein DER Wahrheit oder man glaubt eben nicht daran.

Ich glaube nicht daran. Ein Mensch ist ein Subjekt und kann nicht objektiv sein. Deshalb kann er nicht DIE reine Wahrheit sagen. Er kann maximal SEINE Wahrheit darlegen. Ihn dazu zu nötigen, DIE Wahrheit zu sagen, kommt, meiner Auffassung nach, der Aufforderung zur Lüge gleich. Er löge also schon, wenn er den Eid ablegte.
Deshalb schlussendlich auch das Fragezeichen hinter dem Titel.

Jetzt bin ich doch wieder zum Erklärbären mutiert ;).

Liebe Grüße
Sabine

Re: Meineid?

Autor: noé   Datum: 07.04.2014 6:57 Uhr

Kommentar: Dankbare Big Sis!
noé

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