Die Nacht

Ich habe so viele Leben gelebt,
Bin so viele Tode gestorben
Und nie fand ich etwa Schöneres als sie,
Die Nacht.

So rein, unschuldig und perfekt,
Ist nichts, war und wird nie etwas sein.

Viele fürchten sie,
Verfluchen sie,
Sagen sie sei böse, dunkel und gefährlich.

Doch diese Stimmen lügen,
Weil sie sich betrügen
In Hinsicht auf ihre eigene Natur
Und sie auf die arme Nacht projizieren.

Doch sie hat niemandem je etwas getan,
Legte nie an irgendjemanden die Hand an.
Doch so viele zwangen sie dazu, genau davon eine Zeugin zu werden,
In jeder dieser Gräueltaten immer und immer wieder zu sterben.

So grausam sind die Menschen.
Sie missbrauchen, manipulieren, quälen, foltern und töten,
Aus Machtgier oder einfach aus Spaß.
Ihr Herz kennt keine wahre Liebe, sondern nur Hass.

Doch sie ist da anders.
Sie verurteilt nicht, sondern beschützt.
Sie wäscht mit den Schatten die Sünden der Menschen hinweg von der Welt,
Damit keiner mehr um sie weiß
Und sie noch weiter existieren können.

Denn blieben ihre Taten hier, könnten sie damit doch gar nicht leben.
Sie würden noch mehr als sonst aufeinander losgehen,
Solange bis niemand mehr von ihnen lebte.
Ob das nicht besser wäre?

Die Nacht ist Schönheit, Güte, Anmutigkeit in einer Entität.
Sie ist Musik, Magie, ein Segen.
Die Nacht ist Leben, sie ist Liebe!

Mit ihren Sternen und ihrem Mond ist sie Hoffnung.
Sie ist ein Wunder!


© Jacques Bernard


0 Lesern gefällt dieser Text.




Kommentare zu "Die Nacht"

Es sind noch keine Kommentare vorhanden

Kommentar schreiben zu "Die Nacht"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.