Bald falle ich dem Wahnsinn anheim,
leg um die Lüge den Heiligenschein.
Hab Kurven begradigt und Geraden gekrümmt,
damit auch bloß meine Wahrheit stimmt.
Ich ließ Blinde mich führen und Taube mich erhören,
ließ Sehende ihre Blindheit beschwören.
Ich habe dümmliche Seminare verflucht
und nach dem heiligen Gral gesucht.
Ich habe mich selbst so lange belogen,
den Ausweg um die Wahrheit betrogen,
sah keine Tür, sah immer nur Wände.
Die Wahrheit ist:
Wenn etwas zuende ist, ist es zuende.
Kommentar:Ja, liebe Verdichter, da kann ich mich Wolfgang nur anschließen,
manchmal muss man einfach in sich gehen, und sich selber die Wahrheit sagen.
Gut geschrieben, gerne gelesen!!
Herzliche Morgengrüße aus dem frühen Norden, Sonja
Kommentar:Große Erkenntnis muss ich da sagen - und wirklich Mut zur Ehrlichkeit.
Ich finde es gut, wenn man hinterfragt und auch sich selbst mal in Frage stellt... denn nur so kommt man einen großen Schritt weiter, für sich selbst.
Kommentar:Guten Tag Verdichter,
dieses Gedicht "verdichtet" den Zustand unserer momentanen Zeit auf lebendige und anschauliche Weise. Die Ist - Situation mit dem persönlichen LI gefällt mir besonders gut.
Ich bin ganz neu hier
Liebe Grüße
Hanna
vielen Dank für Gefallen und Zuspruch. Vielleicht hätte ich in der Beschreibung zufügen sollen, dass diese große Erkenntnis mehr als 10 Jahre gebraucht hat, um sich mir zu offenbaren. Vielleicht war ich auch vorher nicht für sie bereit. Schade, es wäre mir viel erspart geblieben. Aber Aufgeben ist eben auch nicht meins. Ich habe ein Ende nicht mal in Erwägung gezogen. Aber die Wahrheit lässt sich nicht dauerhaft verleugnen...
Grüße, Verdichter
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Ich schlendere über den Markt irgendwo in Italien, ein Ort südlich der Mündung des Po. Es ist so schön, die Mittelmeersonne scheint mir ins Gesicht. Ich ziehe mir die Sonnenbrille aus den Haaren [ ... ]
Jahre gehen dahin wie Augenblicke,
verlieren sich im Lauf der Zeit,
jeden hab‘ ich eingefangen,
war mein Weg mit unbekanntem Ziel,
mit Zuversicht ich ihn gegangen bin,