Horst


Durch Waldes weichen Grund
zu vorgerückter Stund
ging ich und hatte Hast
es knackte mancher Ast.

Fremd schien er mir heute
dass selbst mein Hund sich scheute
vom Wege abzuweichen
es drohten stumm die Eichen.

Sodann schwoll an ein Rauschen
ich musste ängstlich lauschen
es war der Geist vom Forst
er sprach, ich heiße Horst.

Ich will dir Dank heut sagen
denn seit so vielen Tagen
ziehst du durch meine Kinder
sie mögen dich nicht minder.

Nie hast du mich geschunden
und schlugst mir keine Wunden
und was dein Leben wichtet
hast du in mir gedichtet.

Ich kenne deine Sorgen
von gestern und auch morgen
auch deine Liebesmühen
sah ich in mir verglühen.

Da sprach ich , lieber Horst
dein wundervoller Forst
ist ehrlich , schlicht und wahr
bleib weiter für mich da.

Und dann im Rauschereigen
sah ich die Bäume sich verneigen
die mich als Kind schon kannten
und niemals mich verbannten.

Ich weiß, wenn ich einst gehe
und ihn dann nicht mehr sehe
wird Horst noch nach mir suchen
mit Eichen und mit Buchen …


© Picolo


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Kommentare zu "Horst"

Re: Horst

Autor: agnes29   Datum: 15.12.2018 21:00 Uhr

Kommentar: Lieber Picolo das war wieder ein Meisterwerk von dir.
Es ist schon lange her das ich von dir was lesen konnte.
Liebe Grüße Agnes

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