Die Löwin lässt der Seele keine Ruh‘.
Selbst tief noch in der Nacht erscheint ein Bild
von ihr, geschmeidig, schlank und wild,
und schlägt mit scharfen Krallen zu.
Ach, müde ist das Herz und will nicht sehnen
sich nach fremden, ungeahnten Weiten.
Es will genügen, leise, und sich breiten
über Dinge, die sich aneinanderlehnen.
Und doch bleibt unruhig jeder Tag,
und Monde wandern durch die Nacht
mit hellem Licht, als seis vollbracht,
was sie, die Löwin, nicht vermag:
sich zeiten-, menschenlos zu binden,
um endlich Seelenruh zu finden.
Wenn zartbunte Wiesen sich wandeln ins Grün,
Schneeglöckchen und Narzissen erblühn,
kühle Luft Freude birgt und fernes Lachen.
Bienen die in ihrem Stock erwachen,
schwirren umher, der Nektar [ ... ]
Ich stehe unter einem Tränenwasserfall.
Und löse mich beinahe unbemerkt in meine Einzelteile auf.
Das Salz meines inneren Meeres treibt Röte mir ins Auge.
Ob ich wohl mit meinem Menschenleben [ ... ]