Sprachen sind ne tolle Sache,
wie der Schönheit letzte Rache,
an Kapital und solchem Scheiß,
das sie nimmt, in Fetzen reißt,
und sie matert und misshandelt,
bis, dass es sich um Schönheit handelt,
dem meschnlich Geist verwehret bleibt,
anders so: das is echt ma gar net tight.

Doch in der Sprach blieb sie baharrend,
auf ihr Recht zur Existenz.
Dies erstritt sie trüglich narrend,
durch Relevanz zur Subsitenz.
Denn ohne Schönheit keine Sprache,
ohne Sprache keine Welt.
Und ohne Welt, das kann ich sagen,
gibt‘s hier nichts, das mir gefällt.

Und wenn ich auch nicht meisternd bin,
im Nutzen von Wörtern mit begeisterndem Sinn,
Mit Raffinesse und purem Geschick,
saubrem Reim sowie Hypotaktik.
So kann ich doch die Anmut vernehm,
so kann ich doch die Armut gut sehn.
Die Armut an Liebe und Feuer im Herzen,
Mit Sehnsucht und zwischen den Zeilen auch Schmerzen.

Denn Sprachen können viel verschönen,
Und Sprachen könn‘n die Menschheit einen,
Sie können sich dem Ziele frönen,
Die Welt nicht länger mehr zu teilen.


© JuliusAX


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Beschreibung des Autors zu "Linguisten-Slam"

Das Gedicht entstand eigentlich als Text für einen Poetry Slam, wobei ich mich letztlich doch dagegen entschied und dafür, es hier zu veröffentlichen!

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