Mit wachsender Geschwindigkeit,
bewegen wir uns fort
nichts auf der Welt scheint mehr weit,
kein zu entfernter Ort,
als Ziel die ständige Erreichbarkeit,
die Benutzung des Rades wird unser Leid,
sagten Tibeter bereits in frühester Zeit

Verschwommen wirkt alles durch die Schnelle,
sie schluckt die Details,
schluckt tausende Schicksalsfälle,
sie liegen zwischen dem Gleis,
schluckt Menschen, Tiere, Häuser und Ställe,
auf den Feldern wechselt Mais zu Reis,
Landschaften bilden eine einige Welle

Zu schnell zum mitdenken,
zu unscharf zum fixieren,
während wir immer schneller lenken,
nach mehr Geschwindigkeit gieren,
uns im langen sitzen verrenken,
werden wir die Nähe zur Erde verlieren
werden wir die Einheit mit der Umwelt verschenken


Denn zu schnell ist dies Vorankommen,
der Menschen lässt sich verführen,
wenige bleiben noch besonnen,
wenn die Wege in alle Richtungen führen,
das Gespür für die lebendige Umwelt ist verkommen,
keine Blume wird ihn in der Eile rühren,
denn der Mensch ist vor Geschwindigkeit benommen


© alles Rechte bei Franziska Thiele


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