was bleibt dir
wenn du keine Augenblicke kennst
ungelebte Pirouetten bloß erdenkst
ein weißes ungeküsstes Blatt
sehnsüchtig gereckt?


nichts bleibt von dieser Welt
vom Stoff des Geistes allein beseelt
Schönheit - die's Innerste behält
wo kalt gewordene Küsse verwelkt -
Eindrücke durch die Zeit entstellt


was bleibt von dieser Ferne
glitzern dann weniger Sterne
- jenes Wissen um die Seele
die ich wahrnahm als Schleier -
bleibt ihr Schoß ewige Quelle?


was bliebe durch Unglück denn -
durch einen Anschlag auf den Zug?
was bliebe mir als jedes Lied
das ich zu Ehren dir verschrieb
als windgehauchte Melodie?


was bliebe dir
wenn du keine Augenblicke hegst
und Nähe bloß durch Ferne ersehnst
als jenes Wesen welches zeitlos währt
in dir verjüngt stets widerkehrt?


die innere Konstellation
ist eine sichere Attraktion
zieht Wesensnähe innig an
wo Raumzeit schwand
findet sich was Seelen band


und was bleibt mir?
wo meine Reime keine Würmer sind
aus dir gesät - irdische Nähe fehlt
als zerspringen wie ein Stern
am stummen Himmelszelt




Please do not USE
anything of my work!


© j.w.waldeck 2009


6 Lesern gefällt dieser Text.










Kommentare zu "DAS NICHTIGE VERGEHT"

Re: DAS NICHTIGE VERGEHT

Autor: possum   Datum: 01.05.2015 1:16 Uhr

Kommentar: Lieber j.w dies ist ganz großartig niedergelegt, herzlichen Dank für die Zeilen! Liebe Grüße!

Re: DAS NICHTIGE VERGEHT

Autor:   Datum: 01.05.2015 20:47 Uhr

Kommentar: Danke für das wohlmeinende Feedback.
Schöne Feiertage und liebe Grüße zurück!

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