Ich stehe auf einem Hügel, erfasst von Helligkeit,
Spüre wie durch ihr Antlitz meine Wunde heilt.
Wärmer als die erste Sonnenglut, die Blumen leben schenkt,
Ihre Schönheit, meine Gedanken verblendet, beschränkt,
Spüre ich ihr strahlendes Lächeln, ihre Dornen umklammern mein Herz.
Sie, die Quelle der Liebe, ihr Gesang lindert den Schmerz.

Ein Ölfilm, Farben am Himmel, ich erblicke sie näherkommend durch das Glas,
spüre, wie ihre Hände streicheln das Gras,
so anders, nicht Menschlich, ich denke, ich glaube, ihr Anmut Götterhaft.
Mein Herz es tobt und bebt, befreit von Angst, belebt durch Leidenschaft.

Strecke den Arm, spiegelgleich berühren sich unsere Welten und Gedanken.
Die Arme senken sich, halten fest, drücken, sind menschliche Schranken.
Mein Herz hört zuerst den Regen, schwarz und kalt,
meine Augen werden feucht, meine Haut zeichnet Risse ich werde alt.

Alt, als würde ich vergessen was Liebe ist,
warte, du Fluch, du bist es der die Gedanken frisst.
Das Schöne vom Jetzt geht unter.
Paradox, gerade jetzt leben die Erinnerungen schwarz, grau bunter.

Der Hügel zerfällt zu Staub und Sand,
ein riesiger Kreis zeichnet den Rand.
Dunkelheit, umhüllt mich, nicht die Wärme vom schönen Kuss,
Sie verschwindet, zurück bleibt der Körper, die Seele entgleitet ein sandiger Fluss.

Um mich wachsen riesige Toren aus Glas, kalt, zugefroren.
Die Panik beherrscht meinen Körper, die Vernunft ist verloren.
Kies regnet auf mich herab.
Die Welt wurde umgedreht, die Zeit wird knapp.

Hör auf mich zu ertränken,
ich Narr im sandigen Strudel wie soll ich da kämpfen.
Gegen meine verhasste Kindheit.
Keine Mutter, kein Vater, keine Liebe! Niemand weit und breit.

Der Sandmann wird wieder kommen,
will mein Licht rauben, will mich haben, sehe nicht, lebe nicht,
Meine Göttin, meine Welt, es gab sie nie, ein Traum eines Kindes, sehe nur verschwommen.
Der Sandmann wird wieder kommen, zerstören meine Festung, meine Seele.
Bald wenn er das Glas der Sanduhr bricht.


© Sebastian Musil


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Beschreibung des Autors zu "Liebe als Spiegel des Lebens"

In den ersten beiden Strophe wird über die Liebe erzählt. Fast hoffnungslos und dadurch sehr episch und mysteriös. Durch die Liebe wird der Mensch alt. Umhüllt mit Erinnerungen. Liebe ist letztendlich ein warmer süßer Traum, damit das Leben nicht so schmerzhaft wird. Liebe belebt und macht Leben lebenswert. Wir begeben uns in eine Scheinwelt voller Paradoxen. Wir kämpfen gegen Verluste an... Erwachen wenn die ewige Liebe stirbt oder Abschied nimmt. Der Sandmann, alles unvorstellbare umfasst ihn... Er verdreht unsere Welt, lässt uns nachdenken... Was sagt ihr dazu? Ist das Leben nicht ein schöner Traum? Ummantelt von Liebe und Erfahrungen... Was ist wenn man stirbt... wacht man dann auf und "lebt" seine Träume aus... Das Leben ist Paradox...

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Kommentare zu "Liebe als Spiegel des Lebens"

Re: Liebe als Spiegel des Lebens

Autor: noé   Datum: 27.07.2014 5:54 Uhr

Kommentar: Wunderschön-geheimnisdurchwobene Texte, die Du uns da schenkst, mit denen du uns in neue-altvertraute Gefilde der Phantasie einlädst, geleitet durch Dich, auf Gefühls-Exkursionen in das eigene Ich zu gehen...
noé

Re: Liebe als Spiegel des Lebens

Autor: S.Musil18   Datum: 27.07.2014 16:38 Uhr

Kommentar: Merci :D

Re: Liebe als Spiegel des Lebens

Autor: S.Musil18   Datum: 27.07.2014 16:38 Uhr

Kommentar: Merci :D

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