Eiskalt

Das Herz steht,
ich sehe zu wie meine eigene Seele dahin geht,
spüre nicht mal den Wind der von allen Seiten weht.
Der Körper Tot,
der Geist erschöpft,
von innen zerrissen,
von der Bestie die sich hat in mir fest gebissen.
Kein Puls ist zu spüren,
ich kann einfach nichts mehr fühlen oder mit Gefühl berühren.
Durch die Adern fließt der Hass,
der Hass auf alles was geschehen ist,
der Gedanke daran zu spüren wenn etwas stück für stück das Herz auffrisst.
Ich frage Dich, wie kann man nur so sein?!
Wie kann man in dem Glauben leben so jemals seine Seele zu befreien,
wenn man beginnt alles Wichtige in seinem Leben zu entweihen?!
Mir fehlt die Stimme um zu schreien,
keine Tränen um zu weinen,
ich sehe die Sonne,
doch spüre ich sie nicht scheinen.
Ich wurde zu einem kalten Eisblock verreißt,
schockstarre aus Schutz das,
dass Innere nicht noch mehr zerreißt.
Gepresst zum Diamanten mit vielen Ecken und Kanten,
geschliffen von schlimmen Erfahrungen die mir ständig hinterher rannten
und sich wegen meines Herzens immer wieder ein neuen Weg zu meiner Zerstörung bahnten.
Ich brauche nichts zu spüren,
ich will nicht mit Gefühl berühren,
oder irgendwas fühlen,
ich will das innere Glühen einfach nur noch vergessen und zur Verdammnis herunter kühlen.
Man wird gezwungen zum Tier zu werden,
läuft Barfuß über die eigenen Seelenscherben,
Gefühle treiben einzig und allein ins eigene Verderben,
man zeichnet sich selbst das Fleisch mit tiefen Kerben,
ist innerlich still und leise ganz für sich selbst am Sterben.
Das Herz umhüllt von Beton und Stahl,
verhärtet von Ereignissen von mal zu mal,
doch durch Liebe hat man kaum eine andere Wahl,
man sieht nur die eine Person in dem Menschen durchsetzten großen Saal.
Man wird blind und vertauscht ein leeres Glas mit dem heiligen Gral
und man unterdrückt die Schmerzen,
hält sie für Illusion und für nicht real.
Man opfert sich selbst für die Hoffnung,
Worte seien echt,
doch alles in meinem Leben hat mir gezeigt,
daran zu glauben ist für einen selbst grenzenlos schlecht.
In den Adern die Zornes Lava zum Stillstand erstarrt,
dass Herz wartend ohne Puls verharrt,
jeglicher Glaube ist mit voller Wucht gegen die Realität geknallt.
Gleichzeitig fühlt es sich gut an keine Gefühle in sich zu tragen,
nichts tut weh und man hört auf nach dem Warum zu fragen.
Vom Menschen zum Tier getrieben,
bleibt nichts anderes übrig als nur sich selbst sehend zu leben und zu handeln je nach Belieben,
man hört auf in seinem Leben das Gute zu filtern und das Schlechte aus zu sieben,
es wird alles egal und man verlernt zu lieben,
dafür aber zu hassen und über den Kampf zu siegen,
man bleibt dabei sogar noch gleichgültig in dem Bett aus Egoismus liegen.
Es wird alles egal,
alles vom eigenen Glauben schmeckt nur noch trocken und fahl ,
doch muss man es verdauen,
denn man hat keine andere Wahl.
Ohne Gefühl ist alles so viel besser,
doch ist es das wert sich selbst zu schneiden mit Teufels Messer?!
Gefühle machen erst das Leben zum Leben,
selbst Schmerz ist je nach Ansicht ein Segen,
man lernt dadurch einen Regenschirm zu halten im strömenden Regen,
man geht seiner inneren Weisheit stets entgegen,
verzeiht was war und erfreut sich mit einem Lächeln an dem Leben,
man erkennt, dass in Wirklichkeit erwiderte Gefühle das sind wonach man ist am Streben.
Ohne Gefühl würde man sonst bloß Atmen und die Seele würde sich fernab des Körpers legen.
Unterdrückte Gefühle machen bloß alles nur noch schlimmer,
darum muss man sie akzeptieren,
sonst sieht man das Leben bloß in einem verzerrten Schimmer,
man sucht neue Orte in ein und dem selben Zimmer.
Ohne Gefühle würde doch nichts außer sterben,
Emotionslosigkeit ist der Weg ins eigene Verderben.
Eher sind es vereinzelte Menschen die diese Emotionen nicht verdienen,
es sind genau die Menschen,
die sich denken sie könnten sich an Herzen anderer bedienen
und genau diese Menschen werden an ihrer eigenen Kälte zu Grunde gehen, sich in der Trostlosigkeit verlieren und geben nach des Teufels gieren,
dem Menschen vorzumachen es wäre gut von innen zu erfrieren.
Wenn man anfängt vom Menschen zum Tier zu werden ,
wird man mit verschlossenen Herzen,
gefüllt mit Hass verenden und sterben…


© Sebastian Schalkewitz


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Beschreibung des Autors zu "Eiskalt"

Dieses Gedicht soll zeigen, dass nichts und niemand es Wert ist, dass man von innen selbst verbittert und gefühllos wird und das mit der richtigen Einstellung vieles sehr viel angenehmer wird.
Man muss Dinge akzeptieren und nicht davor weglaufen und sich an den schönen Dingen im Leben erfreuen, die reichlich um einen rum vorhanden sind, man sie aber in Emotionslosikeit übersehen kann.

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Kommentare zu "Eiskalt"

Re: Eiskalt

Autor: Angell   Datum: 04.03.2014 6:34 Uhr

Kommentar: Ich finde dein Gedicht sehr sehr bewegend.........und meine es ist der Lebens..lauf......die ein jeder , irgendwann einmal durchlaufen tut , der eine mehr und der andere vielleicht weniger.
Von daher logischer Weise auch die Schutzmauern.
Man überlegt dann sehr gut , wen man noch einmal an sich heranläßt.
Ein sehr holpriger sowie emotionsvoller Weg, wie ich finde.

Aber ich denke , es lohnt sich immer wieder auf ein Neues.....bis man endlich ankommen tut.

Ein kleiner Joke am Schluss, die betroffene Person im Gedicht , braucht vielleicht eine Herzmassage....zwinker ....damit es wieder in die richtige Richtung gehen tut.

Das Gedicht gefällt mir unheimlich gut weil genauso dass das Leben ist.
LG Angell

Re: Eiskalt

Autor: sebastian s   Datum: 04.03.2014 6:56 Uhr

Kommentar: Ich danke Dir für das nette Kommentar und freue mich das meine Worte Dir gefallen.
Es gibt Menschen, die erstmal ein Herz brauchen um es massieren zu können, aber so ist das Leben und es gibt mir immer wieder Themen zum schreiben.. lg

Re: Eiskalt

Autor: I. Kunath   Datum: 04.03.2014 14:16 Uhr

Kommentar: Wunderbare Zeilen, die ich so gut nachvollziehen kann. Nachdem man einmal eine solche Gefühlskälte durchlebt hat, weil einem die Kälte der Welt entgegenschlug, ordnen sich die Dinge neu, man setzt Prioritäten und Grenzen und man weiß, was wirklich im Leben zählt und man weiß, Gefühle machen das Leben erst lebenswert. Wer nie seiner Gefühle beraubt wurde und nie diese dumpfe, ewig scheinende Leerelosigkeit erlebt hat, weiß den Wert der eigenen Gefühle oft nicht wirklich zu schätzen. Das hast du auf eindrucksvolle, berührende Weise in deinem Gedicht beschrieben.
Sehr gerne gelesen...

Liebe Grüße,
Ilka

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