Was will der Mensch auf den Bergen?

© Michael Dierl

Immer schon wollt er hoch hinaus,
der Mensch, nur wozu und warum?
Warum macht er sich so viel daraus,
denn manche kommen dabei doch um!

Der Mensch und seine gelobten Berge,
man wirds wohl nie so ganz begreifen.
Er fühlt sich oft wie kleine Zwerge,
so muß er nach der Höhe greifen!

Oder gilt er als Mensch nur dann als jener,
wenn er sich meisterlich bewährt?
Und das kann er nur beweisen,
wenn er extreme Höhe für sich erfährt!?

Auf des Schusters Rappen sich „verwöhnen“,
bis der Sauerstoff wirkt knapp.
Mag der Schädel noch so dröhnen,
und ja die Lunge pfeift sich ab.

Oder sind es sportliche Ambitionen,
die ihn zu Höchstleistung antreiben.
Verdient gar dazu noch Millionen,
um Outdoorwäsche zu vertreiben?

Andere gehen, weil wieder Andere gehen,
sind einfach wie die Lemminge.
Irgendwie kann ich das verstehen,
weil ich nicht viel anders bin!

Der Spaß soll nicht zu kurz,
wenn man schon seinen Körper beutelt.
Manchen ist das aber wurscht,
er gönnt sich einfach diese Freude.

Selbst wenn man den Everest erweitert,
also ein ganzes Stück noch oben drauf.
Würd der Mensch nicht dran scheitern,
selbst bei 10.000 Metern ginge er weiter rauf.

Unzählige Opfer umsäumen ihn schon lange,
ist der höchstgelegene "Friedhof" der Welt.
Doch die Meisten haben nicht mal Bange,
und kraxeln trotzdem - weils gefällt!

Der Everest hat Suchtpotential,
hat Anziehungskraft wie ein Magnet.
Wer dort was will, der muss sehr stark,
seinen Willen zeigen wie das geht!

Doch wäre der Berg ein Lebewesen.
Dann tue er mir richtig leid.
Bei all die „Lieben“ die drauf- und runterpesen,
hät er sicherlich keine Freud.

Vollgekotzt und zugetrampelt,
von all den „netten“ Sachen viel zu viel.
Der Berg als gebeutelter Menschenhampel,
ein Los das kein Lebewesen will.

Doch zum Glück steht er einfach da,
wie ein Koloss aus einer andren Welt.
Als würd er sagen, „ich bin - huuraah“
macht mit mir doch was ihr wollt!

Manche gehen einfach in die Luft,
wollen so wie all die Vöglein sein.
Und von oben man in’s Tal dann ruft,
„Heiiiiii, hier ich bin Mensch, hier bin ich daheim!!!“


© Michael Dierl


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Beschreibung des Autors zu "Was will der Mensch auf den Bergen?"

Immer mehr Menschen stürzen am WE in die Berge. Verlockend sind dort mehr Freizeitangebote, wie Klettergartgen, Sommerrodelbahn, Paragliding usw. Nicht zuvergessen der ganze Wintersport. Der Berg wird zunehmend attraktiver denn je! Parkplätze aber Mangelware! Deswegen mein Bild und Text dazu! Viel Spass beim Gucken und Lesen.

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Kommentare zu "Was will der Mensch auf den Bergen?"

Re: Was will der Mensch auf den Bergen?

Autor: Wolfgang Sonntag   Datum: 11.04.2024 10:01 Uhr

Kommentar: Hi Michael,
der Mensch braucht diesen Nervenkitzel. Es wird ja nicht genug Adrenalin erzeugt, obwohl unsere Erde in Sachen Umwelt eine Minute vor zwölf steht.
Klasse Bild, repräsentatives Format. Text mit spitzer Zunge, so richtig zum Kapieren.
Liebe Grüße Wolfgang

Re: Was will der Mensch auf den Bergen?

Autor: Karwatzki,Wolfgang   Datum: 11.04.2024 13:54 Uhr

Kommentar: Hallo Michael,
ja, wie Wolfgang S. terfffend formuliert:"Text mit spitzer Zunge".
Die Bergsteigerei hat für mich was mit Minderwertigkeitskomplexen zu tun.
Besteigt der Mensch einen hohen Berg, dann fühlt er sich nicht wie ein mickriger Zwerg.
Liebe Grüße vom anderen Wolfgang.

Re: Was will der Mensch auf den Bergen?

Autor: Jens Lucka   Datum: 11.04.2024 21:58 Uhr

Kommentar: Ich persönlich bin nicht der Mann des Berges. Da macht jeder seines, wobei er sich wohlfühlt. Extreme sind ja schon immer des Menschen Nervenkitzel. Bis in die Lebensgefahr würde es mich wohl nicht reißen.

Liebe Grüße von Jens ;-)

Re: Was will der Mensch auf den Bergen?

Autor: Alf Glocker   Datum: 12.04.2024 7:36 Uhr

Kommentar: Ja, Menschen haben kuriose Vorlieben


LG Alf

Re: Was will der Mensch auf den Bergen?

Autor: akilegna   Datum: 12.04.2024 12:40 Uhr

Kommentar: Wenn wandern oder bergsteigen zur Manie wird, dann hört für mich der Spaß auf! Ich wandere gern, aber immer mit Pausen und wenn es mir gefällt bleib ich da und geh wieder hinunter. Die Bergspitze muss ich nicht erklimmen. Einmal war ich mit einer Gruppe unterwegs. Da gehörte ich zu den schwächeren Wanderern. Die "besseren" sind nur blind den Berg hinauf gerannt. Machten kurz Pause, bis wir langsamen kamen und flitzten dann weiter. Ich habe dort nichts gesehen von der Landschaft. Das habe ich mir nie mehr wieder angetan!
Bis bald - irgendwo unterwegs im Wald
Angelika

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