Ein kurzes Verweilen im eigenen Reich

All abendlich im Zwiespalt träum‘ ich
Wie Freundschaft leis‘ der Liebe wich,
Wie du und ich einander ansah’n,
Als hätt‘ sich endlich was getan,
Als sei dein schon immer mein gewesen,
Als hätt‘ ich deine Gedanken gelesen.

Ich träum, du weilst als warmer Schatten,
Verloren Angst, als wir einander noch nicht hatten;
Die Zeit um uns hält den Atem an,
Weil sogar sie es nicht glauben kann,
Dass einig endlich, was sich so lang gesucht,
Erhoffte Bilder werden als Wahrheit verbucht.

So irr ich jede Nacht aufs Neue
Halt meinen Bildern froh die Treue,
Ein kurzes Verweilen im eigenen Reich
Auf Lügen gebettet so grenzenlos weich;
Bis erinnernde Tränen im sanften Erwachen
Den glücklichen Traum zu Vergänglichkeit machen.


© Bücherdiebin


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Kommentare zu "Ein kurzes Verweilen im eigenen Reich"

Re: Ein kurzes Verweilen im eigenen Reich

Autor:   Datum: 27.04.2015 17:44 Uhr

Kommentar: Ja, so beginnt und so endet es auch meist,
an irdischer Äußerlichkeit
oder weil plötzlich die Gefühle weg waren,
und damit sind die körpereignene Drogen gemeint
und das restliche organische Programm.

Neben dem sehr romantischen Namen
beeindruckt auch diese innere Aussage.

Re: Ein kurzes Verweilen im eigenen Reich

Autor:   Datum: 28.04.2015 13:06 Uhr

Kommentar: Vor allem möchte er dir seine kreationistische Weltsicht nächerbringen,
aus REINEM Interesse.
Missioniert mit einer solchen Freude, Tag und Nacht für eine reiche
Ausbeute.

Re: Ein kurzes Verweilen im eigenen Reich

Autor:   Datum: 28.04.2015 13:09 Uhr

Kommentar: Nun wirst du auch einbezogen in den Kreis der hier missionierenden Fanatikern.

Sie verwenden Liebe so leichtfertig und leichtherzig, und ihr Gott bringt dir bestimmt
mehr Wahrheit entgegen, als bislang dein Leben lebenswert war.

In diesem Sinne tut es mir leid, dass Kunst dafür missbraucht wird.
Und zwar täglich von diesem Typen.

Re: Ein kurzes Verweilen im eigenen Reich

Autor: Bücherdiebin   Datum: 28.04.2015 17:30 Uhr

Kommentar: Danke für das Lob! Ich bin ein großer Fan der Meinungsfreiheit und bin ich der Meinung, dass sich die Kommentare unter meinen Gedichten meinem Einfluss entziehen, wobei ich mich mehr über schlichtes Lob als ausufernde Gedanken freue ;) Novalis ist klasse und da er mir durchaus geläufig ist, könnte man ganze Gedichte auch extra abspeichern! Trotzdem nochmal danke an euch beide :) Frohes Schaffen!

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