Allein gehst du das Herz voll Liebe,
Einsam durch die große Stadt.
Sind es nur unterdrückte Triebe,
Die dich treiben wie ein fallendes Blatt?
Du kennst die Regeln in diesem Leben,
Will man erhalten, so muss man geben,
Und ungleich Ödipus von Theben,
Hast du doch so viel mehr zu geben.
Dein Herz, das geht durch Menschenmassen,
Aber keiner schaut es an.
Wie Steppenwolf irrst du durch Gassen,
Doch niemand zieht dich in den Bann.
Du bist doch eine leichte Beute,
Du bist zur Liebe doch bereit,
Die Alltagsproblembewältigungsleute
Seh'n sie nicht deine Einsamkeit?
Dann kommt der Neid und dann die Wut,
Und dann denkst du nur - warum?
Warum geht es den anderen gut?
Bist du zu feige, erhaben, zu dumm?
Dann rufst du sie an, die du geliebt,
Nimmst eine Abfuhr sogar in Kauf,
Und noch ehe es das Freizeichen gibt,
Legst du das Plastiksprachrohr wieder auf.
Du öffnest noch eine Flasche Bier,
Schreibst Gefühle auf ein Blatt Papier,
Und manchmal schmiert der Stift durch Tropfen,
Denn niemand wird an die Türe klopfen.
Und wieder fragst du dich - warum?
Warum werde ich gemieden,
Wenn andere Zukunftspläne schmieden,
Doch die Wände bleiben stumm.
Wer öffnet dieses versiegelte Herz?
Gott, gib mir Hoffnung und Geduld.
Wer kommt und nimmt mir meinen Schmerz?
Schicksal oder eigene Schuld?
Schicksal oder eigene Schuld?
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.