Eine Fahrt nach Warnemünde
hatte ich mir vorgestellt,
würd'mich aus den Träumen reißen,
holte mich aus meiner Welt.

Viele Menschen um mich her,
Friede , Freude, Lachen, Glück -
all das wünschte ich mir sehr
und ich suchte mir mein Stück.

Bis ich dann zur Mittagsstunde
"Sie" mit einem Male sah,
mit dem Sonnenschein im Bunde
spielte Wind in ihrem Haar.

Ja, ich glaubte mich im Himmel,
Einsamkeit nun endlich Schluss,
doch von ihr kam keine Wärme,
keine Zärtlichkeit, kein Kuss.

Und so musste ich erkennen,
unser Leben ist ein Spiel
zwischen Wirklichkeit und Träumen,
dem Verstand und dem Gefühl.

(1985)


© Ulf-Ingo Otto


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Kommentare zu "Trugschluss"

Re: Trugschluss

Autor: Karwatzki,Wolfgang   Datum: 08.05.2013 2:26 Uhr

Kommentar: Hi, der Zufall will dass ich dein Gedicht lese.
Bin stark beeindruckt, hat mir sehr gefallen.
Du verbindest Versrhythmik überzeugend mit deinen Sehnsuchtsgedanken.
Gruß
Wolfgang

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