Dieses Bild, das du mir neulich geschickt hast,
du erinnerst dich? Du stehst im Vordergrund, leicht gebückt,
im Hintergrund ein paar unscharfe, dunkle Büsche.
Das Bild geht und geht mir einfach nicht mehr aus dem Kopf.
Du schaust mich an, etwas hochmütig, ziemlich reserviert,
deine Arme signalisieren eine unterschwellige Ablehnung.
Aber das rote Kleid, deine vollen Brüste, dein praller Hintern,
sie sind deutliche Zeichen einer aufkeimenden Hoffnung.
Die Hoffnung, eines Tages nicht nur dein Bild zu betrachten,
sondern vor dir zu stehen, dich anzufassen, dich zu riechen,
dich zu küssen, dir liebevolle Worte in die Ohren zu flüstern,
dich langsam aber sicher heiß und liebesbereit zu machen.
Um jedoch ehrlich zu sein, am liebsten würde ich dir dann gleich
das rote Kleid mit dem tiefen Ausschnitt vom Leibe reißen
und sofort mit dir hinter den Büschen verschwinden, um das zu tun,
was mir meine ausufernde Phantasie schon seit langem vorgaukelt.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.