Am Anfang war das Nichts
Dunkelheit
Stille
Dann kam der Urknall
Unser Urknall
Welcher unser kleines Universum erschuf
Niemals hätte ich geglaubt
Dass es darin einmal so kalt werden könnte
Am Anfang war das Licht
Unsere Augen taten weh
Als wir orientierungslos, aber hoffnungsvoll
Im Orbit unserer verlorenen Träume kreisten
Du kreistest um mich
Ich kreiste um dich
Dein Gravitationsfeld war stärker als all jene der anderen Planeten
Die ich bereits besucht hatte
Wir zogen uns gegenseitig an
Wie aussortierte Magnete
Ich Pluspol
Du Minuspol
Nichts konnte mich von dir trennen
Kein Sonnensturm
Kein Gammablitzgewitter
Nicht einmal das Ende unseres Universums
Bis ein schwarzes Loch mein Lebenslicht verschluckte
Und unsere kleine Welt ganz plötzlich verschlang
Das schwarze Loch warst du
Mit all den darin eingesperrten Dämonen
Systematisch hattest du all die negativen Teilchen deines Lebens eingesogen
Ohne sie je zu verdauen
Und dann begannst du, an mir zu saugen
Du fraßt Erdentag um Erdentag
Mitsamt aller Lebensenergie meines blauen Selbst
Du fraßt Raum und Zeit
War ich gefangen?
War ich verschwunden?
Hatte ich mich für immer verloren?
Dein rabenschwarzes Ich hatte mich fortgerissen
Von seinem Seelenbruder in der habitablen Zone
Wochenlang trieb ich umher
Durch die giftige Finsternis
In deinem Inneren
Würde ich sie je wieder verlassen können?
Würde ich eine Sternenbrücke oder ein Wurmloch finden
Das mich zum Anfang unseres Seins zurückbringen würde?


© madame_poésie


0 Lesern gefällt dieser Text.


Beschreibung des Autors zu "Toxischer Mikrokosmos/ Limerenz"

Über die toxische Beziehung mit meinem narzisstischen Ex-Freund.

Diesen Text als PDF downloaden




Kommentare zu "Toxischer Mikrokosmos/ Limerenz"

Es sind noch keine Kommentare vorhanden

Kommentar schreiben zu "Toxischer Mikrokosmos/ Limerenz"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.