Wir lieben uns
im Dunkel des Hauseinganges.
Zwei off´ne Münder –
wie das keucht und wimmert!

Dann schweigen wir,
ich seh dein dünnes Kleid
das über deinem schwarzen,
von mir genässten Schamhaar schimmert.

Wir haben Hunger.
Wir gehn zum Italiener.
La tristesse arrive,
das postkoitale dunkle Tier.

Kein Gast. Nur Kerzen und Gedecke,
aufgebahrt auf weißen Tüchern.
Das Essen kommt, wir schweigen
Dann schaust du in die Augen mir.

„Du bist ein Kopfmensch“,
sprichst du voll Verachtung
und hebst das Glas
und nippst vom trocknen Wein,

„das muss doch einfach
aus dem Bauche kommen,
soll ich dir mehr
als nur verfügbar sein“.

„Du meinst, ich soll
darüber mit dem Darme
befinden, ob du
meine Liebe bist?!“

Ich nehm’ ein großes
Stück vom Ossobuco ...
ich bin ein Bauchmensch

– wenn ́s vernünftig ist.


© Peter Heinrichs


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