Am Anfang war das Wort,
das meinen Tag begrüßte.
Der Mutterschoß mein Hort,
den flüsternd sie versüßte.

Getauft ward ich in seinem Namen,
die Heilige Schrift lag aufgeschlagen.
Und alle, die zum Feste kamen,
wollten mich auf Händen tragen.

Im Stammbuch steht geschrieben:
der Tag, der Name und die Herkunft.
Doch sind es Namen nur geblieben,
noch kein Gedanke für die Zukunft.

Das erste Buch in meiner Hand
lebte mit bunten Bilderfarben.
Es las mein Herz, nicht der Verstand,
und hinterließ auch keine Narben.

Buchstabe an Buchstabe gereiht,
Wort an Wort macht einen Sinn.
Der Gedanke sich für mich befreit,
führt mich zur Welt - Gott weiß wohin.

Aus den Büchern am Weg des Lebens
nähren sich Gefühle und Gedanken.
Kein Wort steht da je vergebens,
sie wachsen weiter wie wilde Ranken.

Das eigne Buch stell ich hinzu,
soll seinen Duft verbreiten.
Noch gebe ich hier keine Ruh,
das Ende kommt beizeiten.

In deinem Buch, mein lieber Heiland,
da steht mein Leben aufgeschrieben.
Du hältst es fest in deiner Hand,
das will ich dann als letztes lieben.


© Gerhard Falk


2 Lesern gefällt dieser Text.


Unregistrierter Besucher


Beschreibung des Autors zu "Geliebte Bücher"

Aus "Wir sollten uns lieben!" http://www.amazon.de/Wir-sollten-uns-lieben-Gedichte/dp/3862683273/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1319708303&sr=1-1

Diesen Text als PDF downloaden




Kommentare zu "Geliebte Bücher"

Es sind noch keine Kommentare vorhanden

Kommentar schreiben zu "Geliebte Bücher"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.