I
dies ist das unerhörte Gebet:


schwarzer Nornenmond

dessen Schatten sich auf liebenden Augen

berühren wie gekreuzigte Friedenstauben

die ein Gelübde auf ewig verschließen

mit unseligem Feuer

welches niemals erlöschen darf

im Verlangen zu versiegen


zerknülltes Elfenbein

auf weißer Seide ausgeblutete Eide


geschnittene Rosen

zerdrücktes Lächeln

und ein ausgeatmetes Eismeer


das Meerschaumbett

einer Windprinzessin...


Eisblumenbalett

verschneit mit fernen Worten



II
wie könnte ich diesen letzten Tropfen

zitternden Seelenlichtes

dir wegtrinken

und Vergebung hoffen?


schenk mir dein fliederfarbenes Lächeln

erträglich gekühlt

durch einen Opiumfächer!


Träume enden in verblümten Wänden

von Venusefeu

umklammerte Schicksale


über dem Abgrund

welcher Schönheit vergänglich weiß


dunkle magische Kraftlinien

bilden ein Mosaik dämonischer Dimension

Kreuze Gitter Existenzreligion


endlos – ohne Entfliehen

wünscht man sich zu umflorten Knien

deren schattiger Saum heiße Wangen streift

mit einem kalten sanften Nein...



III
dies ist unterschwellig

das ist die Linie mit dem sakralen Mittelpunkt

dies ist die verschleierte Hostie der Sünde

im blutenden Schoße eines gefallenen Engels

der seinen Heiligenschein noch trägt


lichtscheue Gralsrose

die alle Blüten bereits in der Nacht öffnet...


wann immer dein göttlicher Ausdruck tröstet

unerreichtes zu ersehnen


ertrunkenes Edenherz

in seinen erkalteten Tränen



IV
der blaue Tanzsaal einer Schwanseele

haucht sein letztes Abendmahl

auf die purpurne Hostie

deiner schweigenden Lippen...


enttarnte Schönheit

die auf bloßen Händen

vergeblich ihre Reinheit

hingibt blindem Schänden...


von Wunde zu Wunde

von Munde zu Munde

von Blume zu Blume

durch alle Dornen getrieben


verwelkt...

für dein kurzes Lieben



*
Please do not USE
anything of my work!


© j.w.waldeck 20.08.2008


1 Lesern gefällt dieser Text.





Kommentare zu "VON WUNDE ZU WUNDE"

Re: VON WUNDE ZU WUNDE

Autor:   Datum: 04.02.2015 23:02 Uhr

Kommentar: Also, zwei Tage bin ich gerade hier und muss einen Jesusfreak ertragen, der die Liebe für sich
gepachtet hat und NICHT imstande ist, Kunst von Wirklichkeit zu trennen. Konzepte, Einflǘsse
und Thematik, der Umwelt etc... entnommen.

Glaubst du... oh ja, du glaubst, mehr bleibt dir auch nicht übrig, denn unterscheiden und Vielfalt
hast du nicht begriffen, denn sie würde deine SchwarzWeiß-Welt gewaltig untergraben.

Weißt du was eine Kuh macht, deren Hintern verschissen ist?

Sie wedelt heftig mit dem Schwanz, damit auch andere bespritzt und verdreckt werden...

Kommentar schreiben zu "VON WUNDE ZU WUNDE"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.