Ich bin wach. Eine Aussage, die mir nicht über die Lippen käme, wenn ich schlafen würde. Und wenn ich tot wäre, schon gar nicht.
Meine Augen machen sich mit dem Hier und Jetzt vertraut, ich verstehe, dass ich wach bin, dass ich wieder ins Leben, in die Realität, geworfen wurde. Aber wer sollte mich werfen, zurückholen wollen, mich herbei wünschen? Mich Träumer, mich Quälgeist, mich Menschenfeind und Kriegsdienstverweigerer
Vielleicht ein Gott, OK, glaub ich nicht so recht, Gott ist was für die wirklichen Träumer, für die Reichen und Schönen, für Profifußballer
und deren Spielerfrauen nebst Taschenhunden.
Heimgeholt wurde ich, wenn überhaupt, von mir selbst. Aus purem Egoismus. Ich will einfach nicht tot sein.
Gestorben in Träumen bin ich schon viele Male. Ich schluckte ohne Gegenwehr todbringende Tabletten, wurde von Zombies gejagt und gefressen, vom Vater erschlagen und ward nie geboren.
Meine Träume waren bald ein Spiegelbild meines Lebens.
Ich glaube an das nächste Bier, prost
. Ich will aber nicht feiern, ich will auf die Barrikaden. Blut lecken, und nicht meines. Mich selber in den Allermeinesten treten, weil ich den Schwachsinn der Oberen noch unterstütze. Weil ich Dinge tue, für die ich mich schäme, weil ich, wenn ich besoffen bin, ins Waschbecken pisse statt ins Klo. Und das nicht weil ich es toll finde, sondern einfach zu faul bin, mir nach jedem Liter Bierdruck, die Hosen runter zu lassen.
Und füge jedem Striptease vor dem Spiegel ironischer Weise hinzu: Revolution!!
Determiniert, wie ein Zombie aus meinen Träumen, stundenlang belangloses Zeug im Fernsehen konsumieren um im Anschluss in die Stadt gehen um lächelnd Scheiße zu fressen - Zeug zu kaufen.
Ich bin wach. Schaue auf die vielen kleinen Inseln Tageslicht, die in das Zimmer schwappen, sich durch die Jalousie zwängen, rechteckig, praktisch und gut, wie kleine Glühwürmchen, die in Reih und Glied
marschierend den Aufstand proben. Alle Macht dem Ökostrom , schrien sie, die kleinen Racker .Und weiter: Seid euch nicht so sicher, Menschen.
L:T:
Das Jahr versprüht nun seine Melancholie,
was die Natur so plant, weiß man vorher nie,
die nächste Jahreszeit zeigt die ersten Krallen,
der Sommer hat dieses Jahr zeitweise geprahlt,
aber der [ ... ]
Die Totenglocke klingt von Ferne her
ich denke, wenn das nun meine wär;
vorbei mit Zaudern und mit Klagen
keine üblen Gedanken mehr und Fragen;
solches Denken immer wieder in meinem Kopf [ ... ]
Ich sehe Menschen,
Die alles haben,
Was sie brauchen.
Szenen,
Wo Menschen glücklich sind.
Ich brauche dieses Produkt.
Dann bin ich glücklich,
Wie all diese Menschen.
Denn Glück kann man [ ... ]
In stiller Nacht, wo Gedanken verweilen,
trägt das Leben uns durch sanfte Zeilen.
Es schenkt uns Rätsel, tief in sich versteckt,
und manchmal bleibt, was kommt, unentdeckt.
Wenn Trauer auf der Seele lastet
und Zuversicht den Weg ertastet,
um dunk'ler Trübsal zu entrinnen
und dich auf Neues zu besinnen,
dann öffnet sich vielleicht ein Tor,
um einzustimmen in den [ ... ]