Seines Schwagers Villa hat der Hauptflure vier,
und Herr Meier betrinkt sich im Western mit Bier.
Im Nördlichen schläft wer, der Süden schaut fern,
doch am meisten graust’s Meier vorm fröhlichen Ostern.
Ebendort gibt der Hausherr ne protzige Feier.
Da schlürft man Champagner, schlemmt russische Eier,
da rauschen die Roben aus Nah und aus Fern,
da spielt ein Quartett auf im fröhlichen Ostern.
Die goldenen Stühle, das Silberbesteck,
die kristallenen Schalen mit Zuckergebäck,
Ölschinken mit Ahnen, Brokat an den Fenstern -
genau das vermiest Meier den fröhlichen Ostern.
Hin und Her schwankt Herr Meier, sich windend vor Neid.
Sein gescheitertes Leben, wie ist er es leid:
die Doppelhaushälfte am Haderner Stern
mit profaner Diele - ohne Nord-, Süd-, West-, Ostern.
Und hier in Haidhausen residiern nebenan
Willy Asthor, Boris Becker und Oliver Kahn.
Herr Meier lallt lauthals „Habt mich alle gern,
Ihr blede Bagage im fröhlichen Ostern!“
Auf einmal biegt in den so einsamen Gang
ein fröhliches Trüppchen mit Spaß und Gesang.
Vornweg der Herr Schwager: „Willkommen im Guestern!
Legt ab, macht Euch frisch und dann kommt in den Ostern.“
Jetzt platzt unserm armen Herrn Meier der Hut,
sein Schädel schwillt an und er zittert vor Wut.
Doch kein Tönchen entweicht diesem Möchtegern,
er senkt seine Lider und wankt Richtung Ostern.
Dort übergibt er sich erst mal aufs kalte Büfett.
Dann reißt seine Frau er vom Kanapee.
Tja, wenn es am schönsten ist, sollte man aufhörn.
Sucht selbst Euch ein Ende. Und: Fröhliche Ostern!
Das Jahr versprüht nun seine Melancholie,
was die Natur so plant, weiß man vorher nie,
die nächste Jahreszeit zeigt die ersten Krallen,
der Sommer hat dieses Jahr zeitweise geprahlt,
aber der [ ... ]
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Dann wir beide nicht allein
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Die Totenglocke klingt von Ferne her
ich denke, wenn das nun meine wär;
vorbei mit Zaudern und mit Klagen
keine üblen Gedanken mehr und Fragen;
solches Denken immer wieder in meinem Kopf [ ... ]
In stiller Nacht, wo Gedanken verweilen,
trägt das Leben uns durch sanfte Zeilen.
Es schenkt uns Rätsel, tief in sich versteckt,
und manchmal bleibt, was kommt, unentdeckt.