So schnell sind Buchstaben in die Tastatur gedrückt.
So schnell ist es geschrieben das nächste neue Stück.
Aber manchmal da hat man sich ganz einfach fix vertippt.
Da hat einfach mal ein Finger an der falschen Stelle gewippt.
Dann löscht man diese Buchstaben ganz einfach und ganz fix.
Das kann schon mal passieren, das macht doch alles nix.
Doch frage ich mich letzte Zeit mit schlechtem Gewissen:
?Werden gelöschte Buchstaben aus ihrem Leben gerissen?
Ist jedes Löschen ein kleiner Mord, haben sie alle Familie?
Ich hätte dann ganze Familien zerstört und dass ganz viele.
Diese Gedanken drücken einen schon ganz schöne auf´s Gemüt.
Grade erschaffene Buchstaben, erleben gleich ihren Abschied.?
Doch dann sprach mir das Gewissen etwas aufbauendes zu:
?Sie würden nie geboren, ließest du die Tastatur in Ruh.
Sie hätten nie die Gelegenheit auf ein Bildschirm zu strahlen.
Zu treffen ihre Freunde von den Punkten über zu den Zahlen.
Sie würden niemals und nirgends irgendwo existieren.
Außerdem erschaffst du mehr, als du tust eliminieren.?
Da hat mir das Gewissen gut ins Gewissen geredet gehabt.
Und so wuchs in mir neue Gedichte wie Knospen aus der Saat.
Ich sehe mit Freuden mir die Buchstaben an und freue mich für sie.
Ich brachte sie in Reihe, schuf Gedichte, Texte und manch Melodie.
Im geheimen Gedenke ich dann auch den gelöschten Buchstaben.
Ich tue sie wie ihre Artgenossen genauso lieb haben.
Es war ein ganz bestimmter Ton:
Stimmt man uns da auf etwas ein …?!
Der VERTEIDIGUNGS-Minister sprach davon,
wir müssten wieder KRIEGSfähig sein!
Mich traf es wie ein harter Schlag:
Rhetorik [ ... ]
Beschwingtheit überkommt mich
beim Blick in ferne Landschaften.
Ich wappne mich gegen böse Blicke
und verletzende Worte.
Ich versuche mich vor Verhöhnungen
und [ ... ]
Ich weiß nicht, ob diese Worte irgendjemand liest,
Ob sie irgendjemand hört oder sieht.
Aber sie liegen mir auf dem Herzen
Und deswegen diese Nachricht an die Welt [ ... ]