Er weiss, sie werden ihn erwarten
Und dann mit neuen Gemeinheiten starten
Überschütten ihn mit Hohn und Spott
Unvorstellbar gross ist seine Not
Tagtäglich erlebt er Hölle und Pein
Doch keiner stellt sich dem entgegen und sagt "Nein"!
Keiner gebietet ihrem Treiben Einhalt
Alle bleiben stumm angesichts dieser Gewalt
Wem soll er sich denn anvertrauen
Wenn alle schweigen und wegschauen?
Warum ich, warum, warum?
Bin ich wirklich so schwach und dumm?
In ihm nur Angst und Ohnmacht
Am Tag die Qual, Ruhe nur in der Nacht
Kann nicht mehr denken, nicht mehr essen
Kann die Schikanen nicht vergessen
Lautlos frisst sich der Schmerz durch seine Eingeweide
Sieht denn niemand, wie ich leide?
Die Mutter ist in Sorge, doch der Vater spricht:
"Nein, mein Junge, so lernst du es nicht!
Du musst dich wehren, sei ein Mann!
Hart ist das Leben und kein Fun!
Nimm endlich dein Leben in die Hand,
Alles andere wär eine grosse Schand!"
An einem Abend dann fällt der Entschluss
Er schnappt sich sein Rad und gibt der Mutter einen Kuss
"Komm nicht so spät, wir essen gleich!"
Sie sieht nicht, wie er dasteht, stumm und bleich.
Die Brücke taucht nun vor ihm auf
Ohne Zögern schnell hinauf
Kein Blick zurück, nur noch nach vorn
Ein wenig traurig, ohne Zorn
Nimmt er am vorderen Rand
Jetzt sein Leben in die Hand
----------------------------------
Und wirft es weg ganz weit
Zu Ende ist es nun, das Leid!
Mobbing ist ein aktuelles Thema. Es kann jeden von uns treffen, überall. Nicht nur in der Schule, auch am Arbeitsplatz oder in den sozialen Netzwerken. Mobbing ist eine besonders perfide Art psychischer Gewalt, da das Opfer voller Scham ist und an sich selbst zweifelt. Diese Gewalt wird erst möglich und auch begünstigt durch das Schweigen vieler Mitläufer.
In den letzten 3 Jahren haben 4 Menschen aus meinem näheren Umfeld Suizid begangen, Wie verzweifelt muss ein Mensch sein, dass er sogar selber seinem Leben
ein Ende setzt!
Ein sehr treffend verfasstes Werk.
Kommentar:Liebe Madeleine,
ein sehr ergreifendes Gedicht. Aber leider Realität. Ich habe mein Berufsleben hinter mir, habe in Sachen Mobbing auch viel mitgemacht. Aber ich hätte mir niemals wegen diesen Bettnässern (Chef und Arbeitskollegen) das Leben genommen. Ich hatte immer meine Art, mit diesen Typen umzugehen: Ich habe/hatte einige Auszeichnungen in verschiedenen Kampfsportarten. Und zu einem Chef sagte ich mal: Weißt du eigentlich, wie schnell ein menschliches Genick bricht?! Naja, ich habe den Arbeitsplatz verloren, aber meinen Stolz behalten. Was ich mit dieser Story sagen will: Das Leben ist zu schön, um das eigene (und natürlich das von anderen) vorzeitig zu beenden.
Liebe Grüße Wolfgang
Kommentar:Lieber Wolfgang
Da hast du ja so recht! Für mich käme es auch nicht in Frage, mein Leben wegen solcher Menschen aufzugeben, aber sie schlagen schon Wunden tief in dein Inneres! Aber das Leben ist trotzdem viel zu schön!
Liebe Grüsse von einem Urlaubstag am Ammersee
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Das Jahr versprüht nun seine Melancholie,
was die Natur so plant, weiß man vorher nie,
die nächste Jahreszeit zeigt die ersten Krallen,
der Sommer hat dieses Jahr zeitweise geprahlt,
aber der [ ... ]
Vollkommende Blüte
Wir alle tragen sie uns.
Die Anlage zu sein, die wir sein möchten.
Zu akzeptieren, was kommt.
Tränen, Angst und Verzweiflung mit Liebe begegnen.
Weil sie dich dieses [ ... ]
Die Sucher sind wieder unterwegs,
auf zu den Pilzen geradewegs.
Aufgrund ihrer Lebensweise,
auf sattem Waldboden vorzugsweise
sie im Dunkel üppig sprießen.
Ich sehe Menschen,
Die alles haben,
Was sie brauchen.
Szenen,
Wo Menschen glücklich sind.
Ich brauche dieses Produkt.
Dann bin ich glücklich,
Wie all diese Menschen.
Denn Glück kann man [ ... ]
In stiller Nacht, wo Gedanken verweilen,
trägt das Leben uns durch sanfte Zeilen.
Es schenkt uns Rätsel, tief in sich versteckt,
und manchmal bleibt, was kommt, unentdeckt.
Wenn Trauer auf der Seele lastet
und Zuversicht den Weg ertastet,
um dunk'ler Trübsal zu entrinnen
und dich auf Neues zu besinnen,
dann öffnet sich vielleicht ein Tor,
um einzustimmen in den [ ... ]
Es ist Morgen und ich staune wie ein Hirsch,
den die Frau gehörnt hat, dem ein kleiner Affe
auf der geklopften Schulter sitzt beim Lausen…
Schon seit Ewigkeiten bin ich auf der [ ... ]