der letzte Schritt war falsch -
mir schwindelt und ich falle, durch das Nichts . . .
. . . in den Ozean des Widerspruchs
alles möglich - nichts eindeutig
rechts,links,oben -
unten,hinten,vorne
hart,weich - arm,reich
weit,eng,
großzügig-streng
erforsche,suche und erkenne meinen Willen - dort
festgenagelt am Kreuz über dem Altar-
von dem Christus gerade eben herunter stieg -
er steht und hält seine Dornenkrone
in seinen noch blutenden Händen-
er schaut mich hilfesuchend an -
seine Tränen mischen sich -
mit meinem Blut-
ich wäre so gerne gut -
aber es gelingt mir nicht
Verzweiflung erfüllt meine Existenz
denn mein Handeln erfolgt ohne mein Zutun-
und doch ganz unbestreitbar tief aus mir selbst heraus-
immer bin ich es -
manchmal schwer erkennbar
auch meine Schmerzen sind da,
halten unvermindert an . . .
meinen Blick zieht es erneut hin zum leeren Kreuz -
noch hält der Nagel -
den Willen ganz fest
ich habe nicht die geringste Chance -
alles scheint außer Balance -
fühle mich atemlos - Apnoe - Schweißausbruch
bleierne Schwere und nahezu bewegungslos -
. . . konzentriere ich mich
mit aller Macht -
auf mich -
erkenne endlich, dass ich träume
der Nagel löst sich zeitlupenhaft - ich will . . .
es funktioniert -
ich erwache-
endlich
Kommentar:"..er steht und hält seine Dornenkrone
in seinen noch blutenden Händen-
er schaut mich hilfesuchend an - seine Tränen mischen sich -
mit meinem Blut-
ich wäre so gerne gut .."
Dieses intensive Bild hat mich heute begleitet und immer wieder zum nachdenken gebracht, Ulli, und die letze Zeile in desem Fragment, in der die menschliche Vezweiflung so deutlich schwingt, auch tief berührt ..
`Verzweiflung`ist ein so großes Wort und beschreibt einen Zustand,der so glaube ich immer nur kurz anhalten kann, so wie Glück etc.
Ich bin für dieses Gefühl durch gelebtes Leben meist schon zu abgeklärt,intellektuell,philosophisch . . . das Schreiben ist
doch wohl immer auch Fantasie,Erinnerung,Empathie . . .
Ich wünsche dir alles Gute, du Sensibelchen.
ulli
Beschwingtheit überkommt mich
beim Blick in ferne Landschaften.
Ich wappne mich gegen böse Blicke
und verletzende Worte.
Ich versuche mich vor Verhöhnungen
und [ ... ]
Es war ein ganz bestimmter Ton:
Stimmt man uns da auf etwas ein …?!
Der VERTEIDIGUNGS-Minister sprach davon,
wir müssten wieder KRIEGSfähig sein!
Mich traf es wie ein harter Schlag:
Rhetorik [ ... ]
Komm einfach her
Und lass uns
Bäume umarmen!
Und reden.
Oder schweigen.
Lass uns
Bäume umarmen
Und fühlen,
Wie die Welt vielleicht
Für den Bruchteil einer Zeit
Schön [ ... ]
Ich weiß nicht, ob diese Worte irgendjemand liest,
Ob sie irgendjemand hört oder sieht.
Aber sie liegen mir auf dem Herzen
Und deswegen diese Nachricht an die Welt [ ... ]