Heute Morgen war ich überzeugt . . .
der Urknall hat gerade erst stattgefunden,
habe ihn im Traum authentisch miterlebt -
und es webt und es webt.
Sah die erste legendäre lebende Zelle,
mit komplexem Kern mit filigraner Membran -
und alles lebt, alles lebt.
Sah Platons Schatten an der Wand,
erzeugt vom Feuer, das längst niedergebrannt.
Las Seneca – sagte einfach ja.
War auf Golgatha sah das Leiden sah die Schmerzen-
spüre sie nun auf ewig im Herzen.
de brevitate vitae – pueri sunt-
for whom the bell tolls - na wenn schon- na und?
Bemühen zu verstehen-
konvulsivische Wehen-
im Kreise stets drehen-
nie wirklich sehen-
ewig flehen - ewig flehen.-
Graues gramvolles Grübeln-
nie erlöst von den Übeln.
Spirale Galaxien auf Newtons Bahn -
Einsteins Kontinuum kein leerer Wahn -
neuronaler Intellekt – materieller Geist . . .
Mandelbrot, Schrödinger, und der Faden zerreißt?
Deutung aus Kopenhagen -
sapere aude – ja wir müssen es wagen!
Denke nichts- sage nichts -
nehme einfach hin,
erkenne nicht – verstehe nicht,
gleite zeitlos dahin-
Befreit von aller Physik und jeglicher Kausalität
nur den Zufall anbetend . . .
Protuberanzen – sie tanzen - den ewigen Reigen
in ewig formlosem, ewig zeitlosem Schweigen.
Und der Demiurg fühlt die Schuld –
für das Experiment -
dessen Ausgang er kennt.
Hat sich selbst überschätzt –hat die Grenzen verletzt . . .
Dann wünschte ich von Zeit zu Zeit . . .
alle Primaten wären nur Automaten-
und Literaten – können nie gut raten,
mögen im Fegefeuer braten.
All die Werke der Dichter und Schreiber -
nichtssagend - wie das Geschwätz alter Weiber.
Si tacuisses, Philosophus mansisses,
ja so isses, ja so isses.
Erkenne mich spontan als verknotet, nicht ausgelotet.
Erlebe mein Bewusstsein unkonkret wabern,
höre all das Sprechen, all das Lallen und Labern.
Kladderadatsch- weißer Schnee schmilzt zu Matsch,
wird zu trübem Wasser alsbald -
rinnt über spröden Asphalt, macht vor gar nichts mehr halt.
Es rankt die Rose dem Lichte entgegen -
Frage stets mich, weswegen?
Weshalb, wodurch, warum?
Bin ich dumm - auf ewig stumm?
Ganz plötzlich dann öffnet sich vor fatalem Finale die Nische humaner Ökologie.
Unverstanden – aber überzeugend -
sture Köpfe beugend.
Und wie vor langer Zeit -
macht sich Demut breit-
und wo Enge war wird es weit.
Wo kalte, nackte Wüste schien auf ewig implementiert,
wächst Mitmenschlichkeit, nicht gedüngt – nicht zensiert
Biophilie?
So einfach die Idee – sie tut nicht weh-
heilt alle Wunden, die noch nie verheilt-
und der Mensch scheint bereit,
sich endlich selbst zu erkennen,
lässt beim Namen sich nennen.
Alles lebt, alles scheint verwandt – die Natur zeigt Verstand.
Hoffnung an den skeptischen Horizonten aller Phantasie-
so beherzt wie jetzt erschien sie nie . . .
Beschwingtheit überkommt mich
beim Blick in ferne Landschaften.
Ich wappne mich gegen böse Blicke
und verletzende Worte.
Ich versuche mich vor Verhöhnungen
und [ ... ]
Es war ein ganz bestimmter Ton:
Stimmt man uns da auf etwas ein …?!
Der VERTEIDIGUNGS-Minister sprach davon,
wir müssten wieder KRIEGSfähig sein!
Mich traf es wie ein harter Schlag:
Rhetorik [ ... ]
Komm einfach her
Und lass uns
Bäume umarmen!
Und reden.
Oder schweigen.
Lass uns
Bäume umarmen
Und fühlen,
Wie die Welt vielleicht
Für den Bruchteil einer Zeit
Schön [ ... ]
Ich weiß nicht, ob diese Worte irgendjemand liest,
Ob sie irgendjemand hört oder sieht.
Aber sie liegen mir auf dem Herzen
Und deswegen diese Nachricht an die Welt [ ... ]