Betrachte ich das Klever Tor,
dann kommt mir vieles in den Sinn,
vor allem, dass ich gleich davor
als Xantner Bub geboren bin.

Da stand noch diese Trauerweide,
die ich als kleines Kind geliebt.
Da führten Eichelbergs noch beide
den Laden, den es nicht mehr gibt.

Und hinterm Tor, gleich an der Ecke,
da war der Milchmann Angenendt.
Der blieb indes auch auf der Strecke,
weil man jetzt Milch in Tüten kennt.

Nur ein Stück weiter gab’s den Bäcker,
mit seiner Mütze auf dem Kopf.
Die Brötchen schmeckten immer lecker,
und manchmal gab es Hefezopf.

Noch heute ist die Klever Straße
eine eigne kleine Welt,
eine seltene Oase,
wo jeder Mauerstein erzählt.


© Ulrich Kusenberg


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Kommentare zu "Klever Straße"

Re: Klever Straße

Autor: Karwatzki,Wolfgang   Datum: 20.04.2013 14:49 Uhr

Kommentar: Hallo Ulrich,
Heimatliebe hat auch mit Erinnerungen und Geborgenheit zu tun. In deiner "Klever Straße" kommt Wehmut dazu.
Großartig.
Gruß
Wolfgang

Re: Klever Straße

Autor: agnes29   Datum: 31.08.2013 21:02 Uhr

Kommentar: Hallo Ulrich Sehr schön geschrieben ich kann es gut nachfühlen ,selber habe ich mein Gedicht
Ode an meine Straße genannt ,da wo man gelebt hat bleibt für immer in Erinnerung .
Grüße Agnes

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