Ach lieber Engel, wo bist du nur?
Ich hab' sie verloren, deine Spur.
Hast dich verkrochen ganz tief in mein Herz,
ist's dir zu laut hier, fehlt dir der Scherz?

Friedliche Zeiten kann ich dir nicht bieten,
müsstest dich dafür woanders einmieten.
Doch bitt' ich dich Engel, hab etwas Mut:
kein loderndes Feuer, nur etwas Glut,

wollen wir retten über die Zeit,
wärmen soll sie, der Weg, der ist weit.
Kraft soll sie schenken und Hoffnung und Licht,
damit das Herz nicht bald schon zerbricht.


© Sigrid Hartmann


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Kommentare zu "Verloren"

Re: Verloren

Autor: Uwe   Datum: 24.11.2014 11:15 Uhr

Kommentar: Liebe Sissy, sehr anrührend Schönes klappert sich aus deiner Tatstatur! (So oberkomisch formuliert, weil man früher fein sagen konnte: ..."was aus deiner Feder fließt").

Re: Verloren

Autor: noé   Datum: 24.11.2014 12:33 Uhr

Kommentar: Und zerstiebt es in Scherben mit lautem Knall,
du sammelst die Splitter auf jeden Fall.
Dein Herz wird von Wärme umgeben sein
und wohl auch nicht mehr zitternd und allein.
noé

Re: Verloren

Autor: axel c. englert   Datum: 24.11.2014 12:56 Uhr

Kommentar: Liebe Sigrid!

Die Worte – freilich gut gefunden!
Sie fügen sich zu feinen Versen, runden!

LG Axel

Re: Verloren

Autor: cori   Datum: 24.11.2014 18:25 Uhr

Kommentar: Ich las die Zeilen, war erbaut
und bekam sogar 'ne Gänsehaut!!

Wunderbar Sigrid!!

Viele Grüße
Cori

Re: Verloren

Autor: possum   Datum: 24.11.2014 23:04 Uhr

Kommentar: So wundervoll liebe Sigrid! Danke dir! LG!

Re: Verloren

Autor: sissy   Datum: 25.11.2014 13:53 Uhr

Kommentar: Ich danke euch sehr!

LG Sigrid

Re: Verloren

Autor: Juergen Wagner   Datum: 27.11.2014 15:09 Uhr

Kommentar: Ich bekam kürzlich ein schönes Gedicht von M.L. Kaschnitz: 'Auferstehung':

Manchmal stehen wir auf
Stehen wir zur Auferstehung auf
Mitten am Tage
Mit unserem lebendigen Haar
Mit unserer atmenden Haut.
Nur das Gewohnte ist um uns.
Keine Fata Morgana von Palmen
Mit weidenden Löwen
Und sanften Wölfen.
Die Weckuhren hören nicht auf zu ticken
Ihre Leuchtzeiger löschen nicht aus.
Und dennoch leicht
Und dennoch unverwundbar
Geordnet in geheimnisvolle Ordnung
Vorweggenommen in ein Haus aus Licht.

Solche Worte sind mir gerade - und wohl nie - gegeben. Herzlich grüßt Dich! Jürgen

Re: Verloren

Autor: sissy   Datum: 28.11.2014 13:13 Uhr

Kommentar: Lieber Jürgen,
ich danke dir für diese schönen Zeilen, dein Nachsatz lässt mich jedoch an die Worte von Nelson Mandela denken, die du vor einiger Zeit hier eingestellt hast und die ich jetzt besser verstehe.
Liebe Grüße! Sigrid

Re: Verloren

Autor: Juergen Wagner   Datum: 28.11.2014 13:44 Uhr

Kommentar: Ich meinte damit nicht, dass ich nicht auch in der Lage wäre, Dinge zur Sprache zu bringen, aber diese Art von Lyrik ist mir nicht eigen. Sie ist mir auch etwas fremd. Aber sie ist sehr kraftvoll. Wir wollen nicht nachlassen, an unsere hohen Möglichkeiten zu glauben LG! Jürgen

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