Was wir erfahren? – ausgesetzt
sind wir den Mächten der Zeit,
in Scharen – täglich vernetzt…
werden wir dadurch endlich gescheit?
An der Nase sind wir herumgeführt –
wir haben ja auch kein Kalkül!
Wenn das Kleingeistchen sich rührt,
handelt der Instinkt nach dem Gefühl!
Dieses ist, und da lieg ich nicht schief,
einfach gestrickt, stark eingeschränkt,
genauer gesagt: schon primitiv!
Folgendes Urteil wird daher verhängt:
Wer nicht weiß, nicht wissen will,
was er so tut, was er verbricht,
der sei mal ganz bescheiden, still –
der beschwere sich auch nicht…
Wenn die „Zivilisation“ (schönes Wort)
plötzlich einmal wirklich scheitert.
Hat denn dann vielleicht der Tort
unseren Horizont (lach) erweitert?
Oder sind wir gar nicht wirklich dumm?
Sind wir nur manipuliert?
Wem nimmt man das Schicksal krumm?
Sind – in Unschuld – wir verführt?
Manchmal muss man sich schon fragen:
Kann man denn so dämlich handeln?
Ganz versteckte Stimmen sagen:
ist da wer, uns zu verwandeln?
Was ist worauf zurück zu führen?
Seien wir ehrlich – keine rosa Brillen!
Von allem das wir an uns spüren
geschieht wieviel nach unserem Willen?
Irgendwer führt uns durch’s Dasein –
Leben kann man’s wohl nicht nennen.
Es hat jedenfalls den Anschein,
wir würden seinen Plan nicht kennen.
Dieser Weg ist unbegreiflich!
Niemand kann ihn nachvollziehen!
Wir überlegen uns doch reiflich,
wofür wir uns da täglich mühen…?
Ein Blick zurück in die Epochen,
die dort in den Büchern stehen,
deutet drauf: es unterjochen
uns Kräfte, die wir nicht verstehen.
Keiner von uns will hier leiden,
das Leiden kommt schon auf uns zu!
Und wir können nicht vermeiden,
daß man uns überrascht, im Nu.
Immer wirkt der Druck von außen
und wir müssen uns ihm beugen,
uns bleibt nur in Lust zu schmausen,
oder ab und an zu zeugen.
Und das nennt man selbst beschlossen?
Sind wir denn total verblödet?
Missbraucht sind wir und abgeschossen
und das Hirn ist zwangsverödet!
Wir sind frei? Jawohl, zum Sterben!
Nur zum Anschauen, was es gibt.
Und am Ende steht Verderben,
das uns in die Gräber schiebt!
Von Geburt an bis zum Welken,
meinen wir, es bleibt die Wahl…
es ist doch zum Mäusemelken -
das Opfer staunt am Marterpfahl!
Dann ist’s leicht, das zu empfinden,
was man uns galant serviert –
und wir müssen nicht ergründen,
wie man den Überblick verliert.
Wir müssen uns dann gar nicht fragen:
Bin ich wirklich noch mein Herr?
Denn dann geht’s uns an den Kragen,
man zieht uns strikt aus dem Verkehr.
Wer zum Schluss bei dieser Schose
schuldig war und wer wohl nicht,
sagt uns die Weisheit aus der Dose?
Mit wem geh’n wir noch ins Gericht?
War alles wirklich falsch entschieden,
persönlich, aus dem Lebensplan?
Was hätten wir bewusst vermieden,
durch den Vorsatz: „denk-ich-dran!“ ?
Oder wurden wir gelebt? - Bevor
wir an uns selbst zugrunde gingen.
Mensch, du bist ein armer Tor!
Hörst du nicht die leisen Schwingen…
Kommentar:Du hast es wunderbar auf die Punkte gebracht, Sur-Real. Viele Fragen, viele Selbstvorwürfe, sicherlich zum großen Teil rhetorisch gemeint. - Musste nicht der weise Sokrates bereits aufgeben und hat Archimedes den Punkt gefunden, der die Welt aus den Angeln hebt? Das Unvermeidliche akzeptieren, das Unerreichbare vergessen, sagte Epikur. Und: was würde wohl ein Hering sagen, wenn er denken, sprechen könnte, angesichts des Hairachens, was ein Regenwurm, angesichts eines offenen Schnabels? Auch sie aber leben. - Es hilft nichts; wir sind und bleiben Lämmer eines anonymen Hirten. Wir können aber „den Tag pflücken“, wie der Lateiner sagt und: unserem Nächsten freundlich gesonnen bleiben. Das ist viel. - Entschuldige, dass ich deinen Text so sehe, andere sehen ihn anders. - Besten Gruß Hans
Kommentar:Hans - ich weiß nicht wie man diesen Text im Allgemeinen sieht, ich denke aber, Du siehst ihn schon richtig! Machen wir uns also ans Pflücken. Danke für den Kommentar! Viele Grüße Alf
Danke Ralf! Viele Grüße nach NO, Alf
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Lass uns
Bäume umarmen
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Schön [ ... ]
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