Ich beobachte Sekunden. Und wie sie sich
so summieren. Wie sie einen Bauch wachsen
lassen. Ein Doppelkinn. Und die Sehkraft
nehmen. Und die Haare! Und die Potenz. Und
wie sie Schwach und Müde werden lassen!
So alles in Allem: "Wie sie so kommen! Und
wie Sie so gehen! Unbemerkt und Unscheinbar!"
Aber was sie so anrichten! Wenn sie zu Tagen
werden! Wenn Sie zu Monaten werden! Und
dann zu Jahren!
Ich beobachte Sekunden. Und wie sie sich
summieren. Wie sie blind werden lassen! Und
Gleichgültig! Für das was geschieht! Auf der
Welt! Mit anderen Menschen. Mit der Politik.
Und Katastrophen! Und Armut. So alles und
allem, das leben von ihnen. Wie sie da sind.
Und verschwinden. Ohne ein Zeichen. Und
was sie so hinterlassen. Wenn sie zu Tagen
werden. Wenn Sie zu Monaten werden! Und
dann zu Jahren.
Ich beobachte Sekunden. Wie Sie so sind. So
leicht und beschwingt. Ohne einen Ton. Aber
immer da. Immer beim nehmen. Und ich denke
mir: "Wenn sie in etwas einen Sinn sehen? Was
ist dieser Sinn? Und wenn sie etwas Wissen?
Was ist dieses Wissen?" Und wenn sie Lieben?
Wie ist diese Liebe? Und wenn sie an einen
Gott glauben? Was ist dieser Gott? Und ich
muss mir so eingestehen. Das ich nichts weiß.
Ich habe das Gedicht eingestellt Und dann noch einmal überarbeitet. Die erste Idee war so, die Sekunden als kleine Räuber, da zu stellen. Aber ich weiß nicht ob das funktioniert hätte. Das wäre, dann am Ende, zu viel Kunst gewesen. Dann hatte ich die Idee, zu dieser einfachen klaren Form! Und ich denke das ist auch in Ordnung.
Beschwingtheit überkommt mich
beim Blick in ferne Landschaften.
Ich wappne mich gegen böse Blicke
und verletzende Worte.
Ich versuche mich vor Verhöhnungen
und [ ... ]
Es war ein ganz bestimmter Ton:
Stimmt man uns da auf etwas ein …?!
Der VERTEIDIGUNGS-Minister sprach davon,
wir müssten wieder KRIEGSfähig sein!
Mich traf es wie ein harter Schlag:
Rhetorik [ ... ]
Komm einfach her
Und lass uns
Bäume umarmen!
Und reden.
Oder schweigen.
Lass uns
Bäume umarmen
Und fühlen,
Wie die Welt vielleicht
Für den Bruchteil einer Zeit
Schön [ ... ]
Ich weiß nicht, ob diese Worte irgendjemand liest,
Ob sie irgendjemand hört oder sieht.
Aber sie liegen mir auf dem Herzen
Und deswegen diese Nachricht an die Welt [ ... ]