Aus sichrem Abstand schaut sie auf das Leben
dessen, den sie beherzt ins Auge fasst.
Ihr Stolz verbietet ihr, sich hinzugeben,
bevor sein Herz nicht zu dem ihren passt.

Nur zögernd setzt sie ihre weichen Tatzen
auf fremdes Land. Ein scharfer Blick genügt,
ein kurzes Wittern wie die wilden Katzen,
ob sie es wagt und sich dem Schicksal fügt.

Dann gibt sie nach, gibt ihrer bangen Seele
die Freiheit, Tier und Lust und Herz zu sein.
Wie kühles Wasser in die trockne Kehle
dringt - sie betörend – heiß die Liebe ein.


© Ulrich Kusenberg


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Kommentare zu "Wilde Löwin"

Re: Wilde Löwin

Autor: Volvox12   Datum: 10.03.2012 20:38 Uhr

Kommentar: Hallo JuuKay,
ein kleiner Vers für dich und deine schönen Gedichte!
Herzlichst,
Arne

Die Fruchtfolge

Rainer Maria Rilke -
eine des Ackers
tiefste Rille,
tiefste Spur!

Doch dann und wann
wünscht sie sich neue Saat -
Gründünger, Bitterlupinen,
JuuKays Honig für die Bienen -
damit er lebend
anders weiter leben kann.

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