Beschreibung des Autors zu "T o r w ä c h t e r g e s ä n g e"
Im Zuge des gegenwärtigen Diktums der Funktionalität wurde das Sprachinstrumentarium des emotionalen Erlebens verlernt, da die Gefühle nur noch gedeckelt werden.
Gelebt wird eine zu Tode gestülpte Individualität im Normativen Einerlei.
Jedoch finden Emotionen immer einen Weg in das Außen.
Es dominiert demnach eine Form des emotionalen Analphabetentums.
Dabei ist gerade für die Herausbildung einer "Fehlerkultur" bzw. eines "Umgangs mit eigener Fehlbarkeit" das Deuten eigener Empfindsamkeit eine Grundvoraussetzung.
Beschwingtheit überkommt mich
beim Blick in ferne Landschaften.
Ich wappne mich gegen böse Blicke
und verletzende Worte.
Ich versuche mich vor Verhöhnungen
und [ ... ]
Es war ein ganz bestimmter Ton:
Stimmt man uns da auf etwas ein …?!
Der VERTEIDIGUNGS-Minister sprach davon,
wir müssten wieder KRIEGSfähig sein!
Mich traf es wie ein harter Schlag:
Rhetorik [ ... ]
Also, ich trage ja immer noch meine Maske,
weil der Virus ist ja nicht verreist!
Selbst zu Hause ich drauf achte,
gerade vor dem Spiegel wirds mir heiß!
Ich weiß nicht, ob diese Worte irgendjemand liest,
Ob sie irgendjemand hört oder sieht.
Aber sie liegen mir auf dem Herzen
Und deswegen diese Nachricht an die Welt [ ... ]