Heute habe ich mal die Nase voll vom Ernst des Lebens, deshalb möchte ich mir zur Abwechslung ansehen wo er entsteht. Zwar finde ich es durchaus komisch, daß dies eine Abwechslung vom Alltag sein soll, aber anscheinend sieht das mein Körper so (und nicht anders).
Also sehe ich mir Pornos an – und habe mich für Pflanzenpornos entschieden!
Zum Glück blüht gerade alles nach Herzenslust. Es scheint als strebe die ganze Welt dem Höhepunkt zu, denn bereits in meiner liebreizenden Vorstadt steht alles in vollster Blüte...
Der Löwenzahn ist geradezu ausufernd in Sachen Ehibbitionismus "unterwegs": Er dominiert deutlich mit unzüchtigen Handlungen! Dann kommt aber gleich das Gänseblümchen. Es schämt sich nicht in aller Öffentlichkeit aufzugehen und sich darzubieten...
und da kommen sie auch schon, diese Ferkel: Fliegende Insekten schrecken nicht davor zurück sich auf den Blumen breit zu machen. Lüstern stoßen sie ihre unkeusche Rüssel in frivole Sensationen! Sie ruckeln und zuckeln darauf herum und leisten der Polyamorie in freier Natur auch noch Vorschub. Es ist nicht auszuhalten.
Zu allem Überfluß stehen auch noch die Obstbäume in voller Blüte. Sie sind wahre Freudenhäuser!! Sie werden überschwemmt von wild summenden Freiern, die sich auf alles stürzen, was bei 0 (Null) bereits auf dem Baum war und sich dort gebärdet als sei alles egal und nur eines wichtig: der unbändige Geschlechtstrieb!
Und keiner geht her und verhüllt dieses Treiben züchtig, damit es keinen Gott erzürnt oder keinen geilen Zeitgenossen aus dem Insektenreich provozieren kann. Keine Biene kniet auf Holzscheiten oder flageliert sich devot, um sich vom Makel ekelhafter Zügellosogkeit zu befreien.
Im Botanischen Garten ist es am schlimmsten: Riesige Kelche haben sich weit geöffnet. Sie bieten ihre Geschlechtsteile ganz offen feil! Überall sieht man wie die schamlosen Besitzer aufreizender Augenweiden mit primären und sekundären Geschlechtsteilen prunken und protzen.
Dazwischen gehen auch noch nichtsahnende Gestalten auf zwei Beinen spazieren, ohne zu wissen wie sehr diese Anblicke auch die menschliche Libido anhalten können sich ungebührlich zu benehmen. Sie sagen einfach "schön" dazu, schließen jedoch sich selber aus dem Reigen der Naturphänomene aus!
Sie wissen nicht, oder haben vergessen, daß sie dazugehören. Denn sie sind oft mit ganz anderen Phänomenen konfrontiert, die da heißen "Anstand", oder "Religion" oder "Moral"! Sie wissen nicht, daß sich die Natur einen feuchten Kehricht um derlei Begriffe kümmert – aber tief unter ihrem Mäntelchen aus ihrer Vorliebe für Camouflage und Selbstverleugnung, dort wo in aller ungeschminkter Ehrlichkeit die Triebe toben, da ahnen sie wer sie sind.
Doch oben, an der Oberfläche vorgespiegelter Tatsachen, da ist der Mensch wieder einmal etwas Besseres – da schließt er sich aus, da bleibt er offiziell fern vom Anspruch der Lüste, sich zu zeigen, zu locken und zu lügen!
Dort ist der Mensch ein Gott, der sich voller Abscheu abwendet, wenn sich einer oder eine, zwischendurch rotzfrech erdreistet zu zeigen war er/sie hat. "Glänzen verboten" steht auf unsichtbaren Schildern. Sie bewahren Menschen vor der Vernunft den Sex als etwas anzusehen was er ist: der Motor der Welt.
Und im Geheimen richten sie sich dann Refugien ein, wo es angeblich ein Auftreg von höchster Stelle ist sich zu behnehmen wie ein Ferkel, das sich hemmungslos mit allem beschäftigen darf was befriedigend und leidenschaftlich ist.
Daran kann man unschwer erkennen, wie hochstehend das Menschengeschlecht auf der Erde ist!!
Kommentar:Es ist immer wieder ein Vergnügen, deine außergewöhnlichen Texte zu lesen, lieber Alf,
Dein Gedankenvolumen scheint unermesslich zu sein.
Gerne gelesen!!
Kommentar:Haha. Dem prüden Menschen ist es wohl mit Fingerzeig anerzogen seinen Motor der Natur nur mit geheimen oder leierten Verbündeten schnurren zu lassen.
Lechzend Vergnügt er sich bei der Betrachtung der anderen Spezies unseres Planeten.
Dein Text hat mich lächelnd wach gerüttelt. ;-)))
irgendwo habe ich mal etwas Ähnliches geschrieben,, Die Sache mit den Bienchen"
Es war ein ganz bestimmter Ton:
Stimmt man uns da auf etwas ein …?!
Der VERTEIDIGUNGS-Minister sprach davon,
wir müssten wieder KRIEGSfähig sein!
Mich traf es wie ein harter Schlag:
Rhetorik [ ... ]
Beschwingtheit überkommt mich
beim Blick in ferne Landschaften.
Ich wappne mich gegen böse Blicke
und verletzende Worte.
Ich versuche mich vor Verhöhnungen
und [ ... ]
Ich weiß nicht, ob diese Worte irgendjemand liest,
Ob sie irgendjemand hört oder sieht.
Aber sie liegen mir auf dem Herzen
Und deswegen diese Nachricht an die Welt [ ... ]