Natürlich versucht man den Empfehlungen von guten Freunden und stolz ergatterten Reiseführern Folge zu leisten und begibt sich so mit dem
Mietwagen auf die abenteuerliche Fahrt zum Cap de Formentor und verspricht sich damit Bildung und Weitblick von einem der schönsten Leuchttürme auf Mallorca.
Der Weg dorthin führt über eine sehr erlebnisreiche Straße:
Gut asphaltiert, jedoch mit fehlender Randbegrenzung. Der herab rollende Gegenverkehr scheint genau in der Mitte der Fahrbahn seine Ideallinie zu finden, was das Ausweichen zu einem James-Bond-Erlebnis werden lässt.
Wenige Zentimeter zu viel nach rechts und die Räder finden keinen Untergrund mehr.
Je näher wir unserem Ziel kommen, desto öfter versuchen einige vor uns fahrende Autos zu wenden. Zweifel an der Durchführbarkeit nagen sich durch die erhitzten Gemüter, daran kann auch eine Klimaanlage nichts ändern.
Schleichendes Kriechen und jede Biegung verspricht die Ankunft?
Einige Autofahrer entlassen schon ihre Insassen, die sich zu Fuß einen Weg durch das Blechgetümmel bahnen, andere tauschen erschöpft die Fahrer.
Oh, Einsamkeit, hier finde ich dich nicht! Aber was habe ich mir vorgestellt? Insidertipps für Mallorcareisende und touristisch nicht erschlossene Gebiete?
Dann gäbe es hier auch sicherlich keine Asphaltstraße und man müsste per Pedes seinen Weg wohlgemut durchs Eiland suchen. Also harren wir aus und reihen uns weiterhin in die Schlange der Touristen ein.
Endlich sehen wir den Leuchtturm vor uns und sind ganz stolz auf unsere Ausdauer. Unserem Mann am Steuerrad entfährt ein erleichternder Seufzer, jedoch erscheint ein neues Problem: Keine Parkplätze mehr frei!
So knipsen wir zerknirscht ein paar Bilder aus dem Auto heraus, umfahren die gefüllten Abstellflächen und begeben uns auf die Talfahrt.
War da nicht ein Geräusch? Ja! Es war der Kloß, der uns allen tiefer gerutscht ist, denn ein gemeinsamer Gedanke durchzuckt uns:
Nur schnell weg von hier, solange es zu keinem kompletten Stillstand kommt.
Unser Fahrer ist mit einem Mal wie frisch belebt und nimmt schneidig die Kurven. Mitleidig lächelnd bemerkt man die bergauf fahrenden Autofahrer und möchte ihnen am liebsten von dieser Tortur abraten.
Dieses Besichtigungserlebnis sollte man tunlichst in die frühen Morgenstunden legen, wenn der normale Touri noch im Hotelbett seinen Traum von entlegenen Entdeckungen träumt.
Es war ein ganz bestimmter Ton:
Stimmt man uns da auf etwas ein …?!
Der VERTEIDIGUNGS-Minister sprach davon,
wir müssten wieder KRIEGSfähig sein!
Mich traf es wie ein harter Schlag:
Rhetorik [ ... ]
Beschwingtheit überkommt mich
beim Blick in ferne Landschaften.
Ich wappne mich gegen böse Blicke
und verletzende Worte.
Ich versuche mich vor Verhöhnungen
und [ ... ]
Ich weiß nicht, ob diese Worte irgendjemand liest,
Ob sie irgendjemand hört oder sieht.
Aber sie liegen mir auf dem Herzen
Und deswegen diese Nachricht an die Welt [ ... ]