“Familiäre Turbulenzen“
führ'n mich oft an meine Grenzen.
Streitereien der Jungs sind immer
schimpfwortreich – und werden schlimmer:
Jede Woche neue Flüche,
lauteres Schreien und Wutausbrüche!
Aktuell ist Türenknallen!
Das lass' ich mir nicht gefallen!
Wie ich mecker, schimpfe, drohe!
Sorgt für „Stimmung“ - keine frohe …
Strafe ich, dann bin ich schlecht,
ganz gemein und ungerecht!
Schuldig? Keiner! - Ist ja klar,
dass es stets der andere war.
Angefangen und provoziert?
Niemand! Heißt es ungeniert.
Fehl schlägt die Bereinigung,
drum verlang' ich Einigung.
Wenn der Streit schnell wiederkehrt,
zeigt das: Mein Wort ist nichts wert.
Ist jedoch mein Mann zuhaus,
weitet sich's nicht selten aus.
Dieser ist zum Teil viel strenger,
dadurch dauert's meistens länger.
Jeder Junge wird befragt.
Abgewogen, was er sagt,
nachgeforscht und couragiert
ans Gewissen appeliert.
Wenn er straft, dann tut das weh:
Schluss mit Fernsehen und PC!
Keine Freunde mehr ins Haus,
im Haushalt helfen – welch ein Graus!
An mir ist's dann dafür zu sorgen,
dass es auch so klappt – ab morgen.
Dann wird gebettelt – stundenlang!
Davor ist mir am meisten bang.
Die Besserungsschwüre rühr'n mich sehr,
da hart zu bleiben fällt mir schwer.
Und geb' ich nach, den „lieben Gör'n“,
dann krieg ich selber was zu hör'n …
Darum, egal was ich auch tu',
mir bleibt die Last und keine Ruh'!
Mein Trost: Aus Kindern werden Leute.
Bei Turbulenzen: Gern' schon heute!
Beschreibung des Autors zu "Wenn unsere Jungs sich streiten"
Heute war's mal wieder schlimm! Unsere Jungs vertragen sich einfach nie lange ... Das nervt mich ungemein!
Zur "Verarbeitung": Meinen Frust in Reimform gebracht - das hilft.
Nun geht's mir besser.
Sollte jemand unter euch eine "Gebrauchsanweisung" für solche Fälle haben ... immer her damit!
Kommentar:Cori, das liest sich einfach von selbst, ganz toll gemacht!
Gerade dieser Tage habe ich gehört - wo? Im Fernsehen? Im Radio? - dass diese Kämpfe mit den (gegen die) Eltern (in die es dann ja auch ausartet) dringend nötig sind, damit es den Kindern leichter fällt, die enge Bindung (fast Symbiose, meist mit der Mutter) lösen zu können, um eines Tages in der Lage zu sein, das Elternhaus zu verlassen und ein eigenverantwortliches Leben leben zu können.
Vielleicht ist das ein kleiner "Trost" und hilft weiter?
NB: WEnn Deine Jungs lesen, wie sie Dich rumkriegen können, dann hast Du's erst recht schwer, hoffentlich suchen sie nicht den Zugang zum Schreiber-Netzwerk...
Kommentar:Hallo Cori, auch wenn ich´s wollte, kann ich Dir dazu keinen Rat geben. Erst in vielen Jahren wird sich zeigen, ob die jeweilige Erziehung Früchte trägt. Ein Patent gibt es wohl nicht.
LG Micha
Kommentar:Liebe Noé,
unsere Jungs lesen freiwillig nix - außer wenn es etwas mit einem PC-Spiel zu tun hat oder etwas Spannendes auf Youtube ist ... immerhin kann unser "Großer" (12) dadurch super gut Englisch verstehen und sprechen.
Wenn das, was du schreibst, stimmt, bin ich tatsächlich beruhigt!!
Also, wenn's den Kindern beim Erwachsenwerden hilft, komme ich besser damit zurecht.
Vielen Dank und liebe Grüße
Cori
Hallo Picolo,
ich bin auch gespannt, was einmal aus unseren Jungs werden wird.
Wir geben uns die größte Mühe und ihnen viel Liebe, das muss reichen - eine "Ausbildung zum Elternsein" gibt's ja nunmal nicht ...
Es war ein ganz bestimmter Ton:
Stimmt man uns da auf etwas ein …?!
Der VERTEIDIGUNGS-Minister sprach davon,
wir müssten wieder KRIEGSfähig sein!
Mich traf es wie ein harter Schlag:
Rhetorik [ ... ]
Beschwingtheit überkommt mich
beim Blick in ferne Landschaften.
Ich wappne mich gegen böse Blicke
und verletzende Worte.
Ich versuche mich vor Verhöhnungen
und [ ... ]
Ich weiß nicht, ob diese Worte irgendjemand liest,
Ob sie irgendjemand hört oder sieht.
Aber sie liegen mir auf dem Herzen
Und deswegen diese Nachricht an die Welt [ ... ]