Einst war er ein mächtiger Silberrücken,
Mit langen Reißzähnen und breitester Brust.
Er konnte sich mit einem Harem schmücken
Und besprang eine jede nach Herzenslust.

Beschützte die Gruppe in all den Jahren,
Verwundet im Kampf mit einer Hyäne,
Traf weise Entscheidungen, war erfahren,
Und alle Kinder tragen seine Gene.

Doch wird man bequem und müd' mit der Zeit.
All die Kämpfe um Respekt sind jetzt Qualen.
Die Jüngeren stehen bedrohlich bereit,
Zum Infantizid des neuen Rivalen.

Das gleiche Spiel ist bei uns Menschen beliebt,
Wo's auch niemals Dank für Geleistetes gibt.


© Pedda/gog 19.07.2011


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Beschreibung des Autors zu "Der Silberrücken"

Tagtäglicher Kampf um Macht und Dominanz in unserer Leistungsgesellschaft. Hat man keine Lust mehr mit zu kämpfen, fallen sofort die Rivalen über einen her. Mensch oder Gorilla, die Mechanismen sind die gleichen, nur etwas subtiler.Infantizid = Tötung von Nachkommen der eigenen Art. Hat der Rivale den Machtkampf gewonnen, so bringt er oft mit seinem neuen Hofstaat die Nachkommen seines Vorgängers um, damit nur seine eigenen Gene Fortbestand haben.

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