Steuern, Fliegenleichen, Parkgebühren, Ärgernisse ohne Zahl,
Luftverschmutzung, Scheißnachrichten, es bleibt einfach keine Wahl.
Mitleid hast du und auch Zweifel daran,
warum nur so viel Mist,
der nun mal gegeben ist,
auf der ganzen Welt passiert.
Ja, du schaust dir vieles an,
doch dann bist du halt „kuriert“.

Nach deiner näheren Betrachtung schwinden sie auf einmal alle,
deine Hoffnungen auf die Flucht aus dieser scharfen Raubtierkralle,
die sich um dein Bestehen schließt,
um dir deutlich aufzuzeigen:
lass dich doch nachhause geigen!
Was du denkst ist ganz absurd,
denn wer mit Verstand genießt
wird mit Ketten festgezurrt.

Auf dem Rückweg in dein ganzes Streben, manchmal Leben auch
genannt, wenn man so will (zu Zeiten wo man handelt aus dem Bauch),
begegnest du der puren Wildheit Zorn.
Denk dir daraufhin sogleich:
glücklich bin ich, oder reich,
wenn ich mich am Rand befinde.
Dann beginnst du frisch von vorn,
doch du brauchst `ne dicke Rinde!

Wenn du die guten Willens trotzdem nicht vorzuweisen hast, dann musst
du schlichtweg, nicht mit Überlegung, sondern direkt unbewusst ,
diese deine Strecke für dich harmlos finden,
keine Zeichen mehr beachten,
nur nach hohlen Zielen trachten –
was du dann glücklich ignorierst
kann dich wirklich nicht mehr schinden,
weil du’s eben gar nicht spürst!

So geht rechtes Vegetieren, so bleibst du dir seltsamst treu,
so wirst du mit großem Wohlgefallen umgebaut zu jener blöden Spreu,
die sich's erleichtert hier präsent zu sein,
als Amöbe oder Qualle –
eine Lösung für uns alle,
um uns segensreich zu laben:
ein Hosianna auf das Schwein!
Es freut sich doof an allen gaben!


© Sur_real


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