Irgendwann ist es so weit,
Dann fragt im Morgen-Graun das Kind,
Welches so oft hungers schreit,
Am Lager seiner Mutter blind:

"Horch, was ist das für ein Laut?"
Vater kriecht aus der Ecke vor,
Und todesmüde um sich schaut,
Hält kraftlos eine Hand ans Ohr,

Die andere greift nach dem Knüppel.
Erst kann er's gar nicht glauben
Und dann, dann hört er's auch, der Krüppel,
Und Tränen schießen in die Augen:

"Das - ich erinner' mich, mein Kind,
Das ist ein Vogel, der da singt."


(C) Peddagog März, 1994


© Peddagog


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Beschreibung des Autors zu "Irgendwann ist es so weit"

Kleine, erdachte Szene nach einer zukünftigen globalen Katastrophe (Atomkrieg oder Umweltzerstörung?).

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Kommentare zu "Irgendwann ist es so weit"

Re: Irgendwann ist es so weit

Autor: Alex Anders   Datum: 17.04.2013 9:51 Uhr

Kommentar: Hallo Pedda,
per Zufallsgenerator wieder mal eine kleine Erinnerung. (Nordkorea droht damit)
Sehr eindringlich, vor allem der Knüppel.
Alex

Re: Irgendwann ist es so weit

Autor: simon   Datum: 17.04.2013 12:48 Uhr

Kommentar: Ein Ablerger des "Erlkönigs"?
LG Simon

Re: Irgendwann ist es so weit

Autor: Pedda   Datum: 17.04.2013 20:27 Uhr

Kommentar: Hi Simon, wie du siehst ein älteres Werk. Danke, dass es dir gefällt. Ja, immer wieder aktuell. Erlkönig hatte ich allerdings nicht im Sinn. Gruß Pedda

Re: Irgendwann ist es so weit

Autor: Pedda   Datum: 17.04.2013 21:35 Uhr

Kommentar: Hi Alex, mea culpa. Ich dachte, beide Kommentare seien von Simon. Konnte mir nicht vorstellen, das zwei zur gleichen Zeit diesdes alte Schätzchen kommentieren. Danke natürlich dir, dass es gefällt. Eindringlich sicherlich, aber auch Hoffnung, denn wir scheinen die Natur nicht tot zu kriegen: der Vogel singt wieder. In diesem Sinne, Gruß Pedda

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