Dieser Geist erfasst uns alle,
die wir fremd auf Erden leben,
geworfen in den heil'gen Schrein,
unser Bestes nur zu geben,
stets zu streben und zu weben,
und am Ende doch allein -
Opfer scharfer Schicksalskralle.
In des Windes ew'gem Wehen,
können wir nicht darauf warten,
ihn mit Lorbeer noch zu krönen,
diesen Probelauf der Arten,
diesen Mix gezinkter Karten,
mit dem Himmelskräfte höhnen,
einen Ausweg doch zu sehen,
fein geschmückt mit Rosendornen,
in dem Sinn von vielgestaltig,
uns Verfall zu demonstrieren,
unabwendbar, säurehaltig,
zerstörerisch und urgewaltig,
an der Nase uns zu führen,
zur Belustigung der Nornen.
Furcht lässt Blicke uns erheben,
wenn die Wellenberge steigen,
von den Stürmen aufgewühlt.
Dann wird sich das Ausmaß zeigen,
wird verschlungen oder bleiben,
nutzlos an den Strand gespült,
was wir uns nur selbst vergeben ...?
Kommentar:Und es nagt der Zahn der Zeit,
und die Wiegen schaukeln Leichen,
erst wenn der Mensch vom Geist befreit,
werden wir den Göttern gleichen!
LG NERVENSCHMIED
Kommentar:Liebe Noe,
dem Kurzurteil von Alf schließe ich mich begeistert an:
Absolut genial,weil
1.die Reimabfolge bei allen vier Strophen ausnahmslos ABCBBCA angeordnet ist,
2.Der Reimtyp als Trochäus in jeder Zeile vollständig durchgehalten wird. Mit nur zwei Ausreißer in Strophe 1 bei "geworfen" und Strophe 3 bei "zerstörerisch",
3.Jede Zeile mit viermal betont/unbetont auskommt und - insbesondere-
4. der Text verdammt sprachgewaltig daherkommt.
Kommentar:Hallo Noe, ja, ich finde es auch super gelungen! Ich kann das nicht so toll wie Wolfgang vor mir beschreiben. Aber lieber Wolfgang, dir auch danke dafür!
Schön poetisch
Liebe Grüße
Angelika
Kommentar:Hmmmm......überzogen, theatralisch bis mystifizierend wenn es so sein MUSS ist es gut geschrieben! Ist nur meine Empfindung ist das nix! Ich brauche Ironie im Text oder ähnliches! Gibt ja hier einige bejubelnde Kommentare aber das ist nix für mich! Sorry! Bekommst aber trotzdem einen Point! :-)
lg Michael
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Morgendunst über dem Weiher
sacht in die Höhe steigt,
die Frühe des Morgen erwacht,
Spinnennetze glänzen am Strauch,
noch zu spüren, der nächtliche Hauch,