In einem kleinen Dorf lebten die Menschen friedlich und glücklich miteinander. Die Menschen erfreuten sich einer hervorragenden Gesundheit, denn sie hatten unter sich einen weisen und Heilkundigen, der sich nahezu allumfassend auskannte mit Kräutern und Naturmittelchen, mit Magie und allem, was man brauchte, um ein gesundes Leben zu führen.
Die Dorfleute sahen ihn sehr selten, bis spät in die Nacht war er über Papier und Feder gebeugt und verfasste Abhandlungen über sein Wissen. Das legte er dann vor seine Tür und der Dorfvorsteher sammelte all dieses wertvolle Wissen im versammlungshaus, damit jeder Zugang hätte. Der Weise war ein wahrer Segen für jeden Dorfbewohner. Nach seinen Aufzeichnungen sammelten sie Kräuter, bereiteten Tinkturen und halfen sich aus vielen körperlichen Leiden heraus.
Eines Tages aber ging eine Schreckensmeldung durch das ganze Dorf. Der weise Mann war krank, hieß es. Alle im Dorf wurden von großer Angst erfasst und sie schickten Boten aus, die fremde Heiler holen sollten, damit ihrem Weisen geholfen werden konnten. Sie kamen aus allen fernen Regionen des Landes, doch niemand konnte helfen. Die Dorfbewohner ließen nun die Heilkundigen aus fremden Ländern holen. Sie reisten an mit Kamelen und Droschken, einer kam sogar auf einem Elefanten geritten, der den ganzen Dorfbrunnen in einem Zug lehrte. Allerlei fremdartige Klänge und Gerüche, fremde Speisen und Gewohnheiten waren im Dorf und es war eine sehr turbulente Zeit. Doch keiner konnte dem Kranken helfen. Nach einer ganzen Weile wusste niemand mehr Rat. Die Fremden waren abgezogen, sie hatten keine Heilungschance gesehen. Der Weise sprach auf kein Medikament und keine Therapie an.
Als alle Hoffnung verloren war, erschien am Rand des Dorfes eines Tages eine kleine alte Frau. Sie stellte sich vor als Heilkundige und fragte, ob man sie zu dem kranken Weisen führen wollte. Zuerst spotteten die Leute. Wenn schon Heiler mit Weltruf nicht helfen konnten, was wollte sie dann ausrichten? Doch schließlich sagte der Dorfvorsteher, dass es ja nicht schlimmer werden könne und brachte die Frau zur Hütte des Heilers.
Nach einer Weile hörte man ein grässliches Weinen und Klagen. Der Weise weinte und schluchzte, als hätte er den Teufel leibhaftig gesehen. Alle hielten Abstand von der Hütte und warteten gebannt auf das, was als Nächstes geschehen würde. Das Schluchzen wurde leiser und als es fast Abend war, trat die Frau aus der Hütte. Hinter ihr kam der Kranke heraus, ein Lächeln auf dem Gesicht und er ging schnurstracks in den Wald hinein.
„Was hast Du getan?“, fragte der Dorfvorsteher streng. „Ich habe ihn zum grünen Mann geführt“, sagte die Alte. „Der grüne Mann trägt die Kraft der Natur, er ist das Licht und die Sonne. Er war beleidigt, weil euer Weiser ihn verachtete. Zwar wusste der Weise viel, doch hat er die Natur und den grünen Mann verschmäht. Das mag er nicht. Euer Heiler litt an Lebensferne.“ Die Leute runzelten verständnislos die Stirn.
„Wenn ein Mensch die Bücher mehr liebt als die Natur, wird er in der Natur keine Hilfe finden. Sie will geachtet werden, geliebt und bewundert. Euer Weiser hat sie beleidigt, indem er sie auf Papier gebannt hat, ohne sie zu lieben. Die Liebe zur Natur aber muss jedem Medikament zugrunde liegen.“
Damit verschwand die Alte. Der Heilkundige aber arbeitete von diesem Tag an draußen, er unternahm lange Wanderungen, von denen er Kräuter und Pflanzen mitbrachte, sein Garten war eine kleine Apotheke geworden und er wurde nicht mehr krank. Über den Eingang zu seiner Hütte hängte er ein Bild eines Mannes, aus Eichenrinde geschnitzt und mit Eichenlaub geschmückt, damit niemand mehr den grünen Mann missachten sollte.
(Alle Rechte liegen bei der Autorin Stefanie Glaschke, eine Verwendung jeglicher Art ist ausdrücklich untersagt, es sei denn, es liegt eine schriftliche Erlaubnis der Autorin vor.)
Beschwingtheit überkommt mich
beim Blick in ferne Landschaften.
Ich wappne mich gegen böse Blicke
und verletzende Worte.
Ich versuche mich vor Verhöhnungen
und [ ... ]
Es war ein ganz bestimmter Ton:
Stimmt man uns da auf etwas ein …?!
Der VERTEIDIGUNGS-Minister sprach davon,
wir müssten wieder KRIEGSfähig sein!
Mich traf es wie ein harter Schlag:
Rhetorik [ ... ]
Komm einfach her
Und lass uns
Bäume umarmen!
Und reden.
Oder schweigen.
Lass uns
Bäume umarmen
Und fühlen,
Wie die Welt vielleicht
Für den Bruchteil einer Zeit
Schön [ ... ]
Ich weiß nicht, ob diese Worte irgendjemand liest,
Ob sie irgendjemand hört oder sieht.
Aber sie liegen mir auf dem Herzen
Und deswegen diese Nachricht an die Welt [ ... ]